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Aufklärung ist wichtiges Mittel zur Vermeidung von Schwangerschaften bei Minderjährigen

Laut einer aktuellen amerikanischen Studie trägt die Aufforderung zur Abstinenz alleine wenig zur Vermeidung von Teenagerschwangerschaften bei. Aufklärung, die vor der Pubertät beginnt, ist demnach die wirksamste Methode. Die Wissenschaftler belegen ihre Aussage mit den Statistiken von 48 US-Staaten, die den Erfolg verschiedener Maßnahmen in den einzelnen Staaten, um Schwangerschaften bei Minderjährigen vorzubeugen, widerspiegeln ...

Aufklärung ist ein wichtiges Mittel, um Schwangerschaften bei Minderjährigen zu verhindern. Dies bestätigt wieder eine aktuelle amerikanische Studie. Demgegenüber ist die Aufforderung zur Abstinenz alleine wenig hilfreich, so das Ergebnis dieser Untersuchung. Die Wissenschaftler werteten dafür die Daten von 48 US-Staaten, Statistiken der Teenagerschwangerschaften dort und die Wirksamkeit der Maßnahmen zu deren Verhinderung in den einzelnen Staaten aus. „Es reicht nicht, wenn Eltern mit ihren pubertierenden Kindern einmal ausführlich über Sexualität sprechen, um einem Heranwachsenden einen verantwortungsvollen Umgang mit Sexualität beizubringen. Sowohl Väter als auch Mütter sollten früh – d.h. sobald Kinder fragen – auch bereit sein zu antworten“, lautet der Rat von Dr. Ulrich Fegeler, Kinder- und Jugendarzt sowie Bundespressesprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Schon mit etwa vier oder fünf Jahren beginnen sich Kinder für die Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen zu interessieren.

Kinder brauchen Erwachsene, an die sie sich vertrauensvoll wenden können und die eine klare Position in puncto Verhütung einnehmen, ohne dabei als „Moralapostel“ aufzutreten. „Die Bedeutung von Verhütungsmitteln für das Vermeiden von sexuell übertragbaren Krankheiten und von frühen Schwangerschaften sollte Heranwachsenden schon vor dem ersten sexuellen Kontakt klar sein. Eltern können ihre Teenager auch daran erinnern, dass sie sich im Rahmen der Jugendvorsorgen J1 und J2 ohne ihre Erziehungsberechtigten vom Jugendarzt auch zu Themen rund um die Sexualität beraten sowie informieren lassen können“, so Dr. Fegeler.

In Deutschland brechen jährlich etwa 4.000 bis 5.000 Mädchen unter 18 Jahren eine Schwangerschaft ab. Ebenso viele junge minderjährige junge Frauen bringen ein Kind zur Welt, d.h., pro Jahr werden immer noch etwa 10.000 Teenager schwanger.

Quellen: PLoS ONE, Statistisches Bundesamt