Das Sonnenlicht besteht nicht nur aus sichtbarem Licht, sondern auch aus unsichtbarer Strahlung. Letztere ist gesundheitsschädlich für die Augen. Dazu gehört kurzwellige Strahlung - ultraviolettes Licht (UV-0 bis 400 Nanometer Wellenlänge) und die langwelligen Infrarotstrahlen, die häufiger mit Hitze und Verbrennungen in Verbindung gebracht werden. Jede Strahlung wird in drei Kategorien unterteilt: A, B und C.
Die UV-A-Strahlen mit 315 bis 400 Nanometer sind für ihre schädlichen Wirkungen im Zusammenhang mit der Entwicklung von Hautkrebs bekannt. UVB-Strahlen (280-315 nm) können dem menschlichen Auge besonders schaden. UVC-Strahlen (0-280 nm) haben vernachlässigbare Auswirkungen, da sie meist noch von der Ozonschicht blockiert werden. Infrarotstrahlen hingegen gefährden die Netzhaut.
Kinder besonders gefährdet
Wie sehr Körpergewebe durch bestimmte Strahlen geschädigt wird, hängt auch davon ab, wie viel Zeit ein Mensch insgesamt in der Sonne verbringt. Kinder sind theoretisch diejenigen, die sich die meiste Zeit im Freien aufhalten, und die kumulative Dosis der Sonneneinstrahlung ist daher zwischen der Geburt und dem 16. Lebensjahr am höchsten. Das heißt, Heranwachsende sind am meisten gefährdet. Zudem sind Kinderaugen lichtempfindlicher als die von Erwachsenen, denn sie haben noch weniger Pigmente.
Die Menge des absorbierten Sonnenlichts hängt auch von dem Wohnort und der Tageszeit ab, wo und wann sich jemand draußen befindet. In der Nähe des Äquators ist die Sonnenexposition höher als weiter nördlich oder südlich. Die Strahlung ist auch direkter. Das gleiche Prinzip gilt für die Tageszeit.
Morgens und nachmittags schädlichste Strahlung für Augen
Die für die Augen schädlichste Strahlung tritt nicht am Mittag auf, wenn die Sonne im Zenit steht, sondern eher morgens und nachmittags, wenn die Sonne in einem Winkel von etwa 30 bis 40 Grad zum Horizont steht. Reflexion kann die schädliche Wirkung erheblich erhöhen. Die Wasseroberfläche eines Sees, des Meers oder eines Flusses, die Oberfläche von Sand, von Schnee, eine Wandverkleidung oder Metall wirken alle wie Spiegel, die die Sonnenstrahlen verstärken und bündeln. Ein Beispiel ist die Schneeblindheit (Verblitzung, medizinisch Photokeratitis), die auftritt, wenn das Auge zu lange der Sonnenstrahlung auf einer schneebedeckten oder vereisten Oberfläche ausgesetzt ist. UV-A-Strahlen, die sich in der Linse ansammeln, fördern die Entstehung von Katarakten (Linseneintrübungen).
UV-Strahlen, die die Netzhaut erreichen, können Schäden verursachen, die zur Entstehung einer Makuladegeneration beitragen können. Die Auswirkungen der Sonnenfinsternis sind bekannt - wenn jemand sie ungeschützt betrachtet, können Infrarotstrahlen die Netzhaut verbrennen, häufig irreparabel.
Wolken bieten keinen Strahlenschutz
Wolken bieten keine Sicherheit, denn sie blockieren die schädlichen Strahlen nicht und die Wasserteilchen darin wirken ebenso wie ein Spiegel. Dadurch werden die Strahlung und die Blendungsgefahr erhöht. Die Toleranz eines Auges gegenüber Helligkeit ist individuell unterschiedliche. Sie hängt u.a. von der Menge der vererbten Netzhautpigmente ab. Menschen mit dunklen Augen und dunkler Haut haben mehr Pigmente als Menschen mit blonden Haaren und blauen Augen. Letztere kneifen ihre Augen bei Licht mittlerer Intensität stärker zusammen, und sie benötigen einen dunkleren Filter als Schutz.
Ob und welchen Schaden das Auge nimmt, hängt auch von der Expositionsmenge aus. Kinder müssen deshalb unbedingt geschützt werden. Kinder, deren Augen in jungen Jahren ungeschützt viel Sonne ausgesetzt waren, haben ein erhöhtes Risiko, in einem früheren Alter zwischen 55 und 65 Jahren Katarakte zu entwickeln und auch das Risiko für Hautkrebs der Augenlider steigt, da diese Region im Vergleich zur übrigen Haut sehr fein ist.
Schutz durch Kopfbedeckung und Sonnenbrille
Das Tragen einer Mütze mit Schirm bzw. Krempe oder eines Hutes trägt zur Begrenzung der Exposition bei. Doch reicht dies nicht aus, die Augen müssen zusätzlich durch eine Sonnenbrille oder Kontaktlinsen mit UV-Schutz vor schädlicher Strahlung bewahrt werden. Es ist sogar noch besser, beides zu kombinieren. Sonnenbrillen müssen ophthalmologische Qualität haben. Das 100-prozentige UV- oder UV 400-Etikett (die Gläser absorbieren UV-A-, -B- und -C-Strahlen bis zu einer Wellenlänge von 400 Nanometer) ist der Standard. Auskunft über Stärke der Schutzwirkung einer Sonnenbrille geben vier EU-Kategorien, die in vier Ziffern, römisch (I bis IV) oder arabisch (1 bis 4) angegeben sind, wobei 4 die höchste Schutzwirkung aufzeigt: 92 bis 97%), Vermeiden Sie UV 100 - ohne eine Prozentangabe am Ende - oder andere Nennwerte. Es ist wichtig zu beachten, dass UV-Filter unsichtbar sind und die Qualität des Schutzes nichts mit der Farbe zu tun hat. Die Beratung beim Optiker gibt Sicherheit. Bei verschreibungspflichtigen Gläsern kann der UV-Schutz hinzugefügt werden. Schließlich muss der Rahmen gebogen sein und darf keinen Raum zwischen dem Rahmen und den Augen lassen. Ansonsten würde die Sonnenbrille zwar direkte Strahlung abhalten, aber alle Strahlen, die von der Seite und sogar von hinten kommen, gelangen zum Auge. Der Schaden kann dann noch größer sein. Denn die Pupille ist geweitet, da die Helligkeit durch die getönten Gläser verringert ist, sodass mehr schädliche Strahlen in das Auge gelangen können.
Der Farbton der Sonnenbrille kann nach Aktivität und Sehbedürfnissen ausgewählt werden. Grau oder Grün sind in Bezug auf die Farbwahrnehmung weit verbreitet und neutral. Braun und Bernstein sind ideal zum Autofahren. Pink/violett erhöht den Kontrast auf einem Golfrasen. Es können auch Optionen hinzugefügt werden, wie z. B. die Polarisierung, mit der die Blendung um mindestens 50% reduziert werden kann. Dies ist ideal für Brillenträger, die sich im/auf dem Wasser, Schnee oder auf reflektierenden Oberflächen aufhalten.
Brillenträger kann der Augenarzt gut beraten, wie sie am besten ihre Augen schützen. Im Allgemeinen ist ein guter, bruchsicherer Rahmen besonders gut für Kinder geeignet ist. Optiker sollten zumindest konsultiert werden, wenn Kontaktlinsen mit UV-Schutz verwendet werden sollen. Linsen schützen jedoch nur den Teil des Auges, auf dem sie schwimmen.
Die Kombination von Kontaktlinsen und Sonnenbrille ist optimal. Die Linse deckt die gesamte Hornhaut und Pupille sowie meist einen Teil des Augenweißes ab und blockiert die Sonnenstrahlen. Die Sonnenbrille bietet außerdem umfassenden UV-Schutz, reduziert Blendung und die Wahl des Farbtons sorgt für ausreichenden Patientenkomfort. Wer der Sonne ausgesetzt ist oder in der Sonne arbeitet, sollte natürlich auch daran denken, Sonnenschutzmittel.
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