Wissenschaftler befragten 84 Kinder im Alter zwischen sieben und 17 Jahren, was sie dazu bewegte, andere aus ihrer Gruppe auszuschließen. Je jünger die Kinder waren, desto weniger glaubten sie, eine Wahl zu haben. Bei ihnen überwogen der Gruppenzwang oder praktische Gründe („es gab keinen Platz mehr“) als Motivation, andere nicht mitspielen zu lassen. Bei älteren Kindern nahm immer mehr die Ablehnung oder mangelnde Sympathie an Bedeutung zu ( „ist engstirnig“, „hat Vorurteile“ usw.), die auslösenden Faktoren lagen ihrer Meinung nach beim Opfer. Im Gegensatz zu den jüngeren Kindern fühlten sich einige ältere Kinder dennoch für ihr Verhalten verantwortlich und hatten ein schlechtes Gewissen, wenn sie dem Gruppenzwang nachgaben und jemanden nicht mitmachen ließen.
Doch selbst Grundschulkinder beurteilten ihr Verhalten negativ, wenn sie gebeten wurden, es im Nachhinein zu bewerten. Sie wurden sich der negativen Folgen bewusst, wie z.B., dass das abgelehnte Kind in Zukunft wahrscheinlich kaum mit ihm befreundet sein wolle.
Dort sollten Interventionsprogramme laut den Wissenschaftlern ansetzen. Wenn Heranwachsende ihr Verhalten kritischer beurteilten und mögliche Konsequenzen abwägen würden, könnte dies möglicherweise manche Fälle von Ausgrenzung verhindern helfen, so die Hoffnung.
Quelle: BPS Research Digest, Cognitive Development