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Australien: Ohne Impfung kein Geld

Der australische Premierminister Tony Abbott erklärte, dass sein Land eine „no jab, no pay“-Politik einschlagen würde. Eltern, die ihren Kindern Impfungen verweigern, würden bestimmte staatliche Leistungen nicht mehr erhalten.

Unter anderem habe die impffeindliche Haltung vieler Eltern mit zu vermehrten Masernausbrüchen in einigen europäischen Ländern sowie in Teilen der Vereinigten Staaten beigetragen. Abbott zufolge handelt es sich um eine wichtige Maßnahme für die Sicherheit der Kinder und der Familien.

Der Regierung zufolge habe sich die Zahl der Eltern, die sich gegen Impfungen aus „Gewissensgründen“ entscheiden und die staatliche Subventionen erhalten, in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt. Nach dem derzeitigen australischen Gesetz können Eltern aus "Gewissensgründen" die Immunisierung ablehnen, ohne staatliche finanzielle Hilfen für die Kinderbetreuung oder steuerliche Vergünstigungen und Ähnliches zu verlieren.

Diese Gelder sollen nun ohne Impfungen nicht mehr so leicht zu bekommen sein. Nur noch Eltern, die Kinder aus medizinischen oder religiösen Gründen nicht impfen lassen können, sollen weiterhin Geld erhalten - wenn auch unter strengeren Voraussetzungen. Diese neuen Richtlinien müssen vom Parlament verabschiedet werden. Die Opposition würde sie unterstützen. Zu Beginn des Jahres 2016 soll die „no jab, no pay“-Politik in Kraft treten. Dann könnte eine Familie, die ihre Kinder nicht impfen lassen will, pro Kind im Jahr umgerechnet bis zu etwa 10.000 Euro weniger bekommen (15,000 Aus$ bzw. 11,500 US$).

Australien hat bei Kindern im Alter von ein bis fünf Jahren Impfraten von über 90%. Doch mehr als 39.000 Kinder unter sieben Jahren wurden aufgrund der Bedenken ihrer Eltern nicht geimpft. Abbott sagte, seine Regierung sei "sehr besorgt" über die Risiken dieses Verhaltens für die übrige Bevölkerung. "Die Entscheidung dieser Familien, ihre Kinder nicht zu immunisieren, wird nicht durch die Politik oder die medizinische Forschung getragen. Warum sollten sie dann von den Steuerzahlern in Form von Zahlungen für die Kinderbetreuung bezuschusst werden", erklärte der australische Premier in einer Stellungnahme zusammen mit dem Sozialminister Scott Morrison. Die Australian Medical Association mit etwa 27.000 Medizinern steht hinter dieser Politik.

Aber es gibt einige, die sich entschieden gegen eine Impfpflicht in Australien äußern. Eine Online-Petition, die erklärt, dass, "alle Eltern eine freie Wahl verdienen", hat mehr als 3.000 Unterschriften in fünf Tagen erhalten.

Viele Menschen, die ihre Kinder nicht impfen lassen, behaupten, sie fürchten, dass der Dreifachimpfstoff gegen Masern, Mumps und Röteln das Risiko für Autismus erhöhe. Doch diese Autismus-Theorie wurde bereits wiederholt von verschiedenen Studien widerlegt, gibt die australische Zeitung „The Australian“ zu bedenken.
Der Streit geht zurück auf die Veröffentlichung eines mittlerweile als falsch entlarvten Artikels in der medizinischen Fachzeitschrift Lancet von 1998.

Quelle: <link http: medicalxpress.com print348032661.html _blank external-link-new-window external link in new>MedicalXpress/AFP, <link http: www.theaustralian.com.au national-affairs health vaccination-to-be-backed-by-welfare-sanctions story-fn59nokw-1227300267462 _blank external-link-new-window external link in new>The Australian