Besonders häufig geschieht dies demnach auf öffentlichen Plätzen. Vor allem Kinder im Alter von 6 bis 11 Jahren neigen dazu, umherzuwandern, ohne auf die Anwesenheit ihrer Eltern zu achten. Ältere Kinder im Alter von 12 bis 17 Jahren gerieten weniger oft abseits. Davon berichtet ein Artikel in der PLoS ONE. Sie untersuchte in einer bundesweiten Stichprobe von Kindern im Schulalter, die von Entwicklungsstörungen wie Autismus-Spektrum-Störung (ASD), geistiger Behinderung, oder Entwicklungsverzögerung betroffen waren.
Das Weglaufen der Kinder ist den Forschern zufolge nicht nur mit einem erheblichen Risiko für die Sicherheit und das Wohlbefinden der Kinder verbunden, sondern auch für Eltern mit großer Angst und Stress.
Die wissenschaftliche Arbeit beruht auf der Befragung des Centers for Disease Control and Prevention (CDC) von Eltern und Erziehungsberechtigten von mehr als 4.000 Kindern im Alter von 6 bis 17 Jahren mit besonderen Pflegebedürfnissen. Die Wissenschaftler unterteilten die Entwicklungsstörungen der Kinder in drei Gruppen: diejenigen mit Autismus-Spektrum-Störung alleine, solche mit ASD und geistiger Behinderung und / oder Entwicklungsverzögerung und diejenigen, die geistig behindert waren und / oder von Entwicklungsverzögerungen betroffen waren.
Die Forscher fanden heraus, dass Kinder mit ASD (mit oder ohne zugehörige kognitiven Verzögerungen) eher dazu neigten, davonzulaufen - als Kinder mit kognitiven Beeinträchtigungen, die keine autistischen Probleme aufwiesen.
Weggelaufene Kinder sind alleine meist überfordert und reagieren unangemessen
Allen Kindergruppen gemeinsam war, dass die weggelaufenen Kinder selten erkannten, wenn sie in Gefahr waren, und häufig Schwierigkeiten hatten, zwischen Fremden und vertrauten Menschen zu unterscheiden. Sie zeigten plötzliche Stimmungsschwankungen. Sie tendierten zu Überreaktionen auf Situationen und Menschen, wurden schnell wütend und gerieten in neuen Situationen oder bei Veränderungen schnell in Panik.
"Die Kinder, die am ehesten ‚abhauen‘, sind auch die Kinder, die am wenigsten angemessen auf die Polizei oder Rettungskräfte reagieren – so dass sie möglicherweise weiter ihre Sicherheit gefährden“, fügte Dr. Adesman hinzu. "Ersthelfer müssen erkennen, dass Kinder oder junge Erwachsene mit Autismus-Spektrum-Störung auf manch gut gemeinte Interventionen überreagieren und auf einfache Befehle oder Fragen oft nicht reagieren"
In Bezug auf die Präventionsstrategien, fiel den Experten auch auf, dass Betreuungspersonen von Kindern mit ASD, geistiger Behinderung oder Entwicklungsverzögerung eher Zäune, Schlösser, Alarmanlagen, elektronische Tracking-Geräte oder andere Maßnahmen einsetzten, um zu verhindern, dass ihre Kinder weglaufen und verloren gehen.
Quelle: <link https: www.sciencedaily.com releases _blank external-link-new-window external link in new>ScienceDaily, <link http: journals.plos.org plosone _blank external-link-new-window external link in new>PLOS ONE