Es ist ein alter Irrglaube, dass Babygeschrei die Lungen kräftigt und sich die Kleinen daher ruhig verausgaben sollten. Bereits der erste Schrei nach der Geburt setzt die Lunge grundsätzlich in Funktion. Lungenflügel und -bläschen entwickeln sich dann laut Prof. Dietrich Reinhardt, Direktor am Haunerschen Kinderspital der Universität München, durch das normale Wachstum weiter. Es bedarf keines weiteren "Trainings".
Säuglinge weinen nicht grundlos
Gerade in den ersten sechs Monaten melden sich Babys nicht grundlos lautstark. Bei Neugeborenen ist es das einzige Kommunikationsmittel. Meistens haben die Kleinen einfach Hunger oder Bauchschmerzen, die so genannten Dreimonatskoliken. Aber auch Überreizung bzw. Übermüdung können eine Rolle spielen. Eine volle Windel ist bei den ganz Kleinen zwar selten der Grund für Geschrei, aber sie muss trotzdem gewechselt werden, um einem wunden Po vorzubeugen.
Untersuchungen haben ergeben, dass Kinder, deren Eltern schnell auf das Schreien reagieren, zufriedener sind und sich sicherer fühlen. Säuglinge brauchen viel Liebe und Körperkontakt. Eltern sollten sich daher von ihren Gefühlen leiten lassen - keine Angst, Babys können in den ersten Lebensmonaten nicht verwöhnt werden.
Wenn Sie das Gefühl haben, die Schreiphasen Ihres Babys sind sehr lang und regelmäßig und Sie können Ihr Kind nur sehr schwer oder überhaupt nicht richtig beruhigen, lassen Sie sich von Ihrem Kinder- und Jugendarzt beraten.