Warum behandeln wir Babys fast instinktiv besonders fürsorglich und haben das Bedürfnis sie zu beschützen? Darwin wies ursprünglich darauf hin, dass es das Gesichtsschema sein muss, das Erwachsene veranlasst, so zu reagieren. Das heißt der relativ große Kopf und die hohe Stirn, das runde Gesicht mit „Pausbäckchen“ dient dazu, diese elterlichen Reaktionen auszulösen. Aber eine genaue biologische Erklärung dafür war noch nicht gefunden.
Nun weisen Forschungen von Dr. Morten Kringelbach und Dr. Alan Stein von der Universität in Oxford auf eine mögliche Erklärung hin. Die Autoren entdeckten mit Hilfe von Gehirnaufnahmen, so genannten Magnetoenzephalogrammen (MEG), dass eine bestimmte Gehirnregion (medialer orbifrontaler Cortex) sehr schnell innerhalb einer Siebtelsekunde beim Anblick eines Säuglingsgesichts aktiviert wird, beim Anblick eines erwachsenen Gesichtes jedoch nicht. Da das Gehirn zu schnell reagiert, um bewusst gesteuert zu sein, gehen die Wissenschaftler davon aus, dass es eine instinktive Reaktion sein muss.
Dieses Ergebnis kann möglicherweise in Zusammenhang mit postnatalen Depressionen hilfreich sein, da betroffene Mütter häufig Schwierigkeiten haben, auf ihre Kinder angemessen und mit Fürsorge zu reagieren.
http://www.plosone.org/article/fetchArticle.action?articleURI=info:doi/10.1371/journal.pone.0001664