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Babylächeln belohnt Mutter

Eine amerikanische Studie bestätigt, was Müttern bekannt ist: Wenn eine Frau ihr Baby lächeln sieht, ist das fast wie eine Belohnung. Denn dann werden bestimmte Gehirnregionen aktiviert, die positive Gefühle auslösen. Bei einem weinenden Säugling konnten US-Forscher keine solche Reaktion beobachten…

Eine Mutter vergisst meist ihre Erschöpfung und Schlaflosigkeit, wenn ihr Baby sie anlächelt. Dies hat laut einer amerikanischen Studie auch biologische Gründe. Dr. Lane Strathearn, Professorin von der Abteilung für Kinderheilkunde des Baylor Medizin-College in Houston, erklärt in ihrer aktuellen Veröffetnlichung mit ihren Kollegen, warum das so ist. Wenn eine Mutter ihr eigenes Baby lächeln sieht, reagiert das Belohnungssystem im Gehirn wesentlich stärker, als wenn ein fremdes Baby lächelt. Die Ergebnisse wurden in der Juli-Ausgabe von Pediatrics veröffentlicht.

Das Lächeln eines Babys ist ein sehr wichtiger Anreiz, der biologisch sinnvoll ist. Babys sind ganz und gar abhängig von ihren Betreuern. Es hat Sinn, dass die Natur ein System einbaut, das diese Beziehung verstärkt. Ein weinender Säugling oder das eigene Kind mit einem neutralen Gesichtsausdruck ruft diese Reaktion nicht hervor.

Für das Studium beobachteten die Forscher 28 erstgebärende Mütter mit einem durchschnittlichen Alter von 29 Jahren. Dann trafen sich die Forscher mit den Müttern und den Babys nach ungefähr 6 Monaten. Die Wissenschaftler fotografierten die Babys lächelnd, weinend und während sie neutral schauten. Als die Babys ungefähr 10 Monate alt waren, baten die Wissenschaftler die Mütter, sich einer funktionellen Magnetresonanztomografie zu unterziehen (fMRI), während sie Bilder von ihren und anderen Babys anschauten. Eine fMRI Untersuchungsmethode zeigt, welche Gebiete des Gehirnes aktiviert werden.

Wenn die Mutter das Gesicht ihres eigenen Babys sah, wurde der Studie zufolge ein umfangreiches Gehirn-Netzwerk aktiviert. Aber nur wenn die Mütter das frohe Gesicht ihres eigenen Säuglings betrachteten, wurde das dopaminerge Belohnung-System im Gehirn besonders stimuliert. Dieses System blieb inaktiv, wenn Mütter ihre eigenen Kinder entweder mit traurigem oder neutralem Gesicht sahen.

Dr. Strathearn erklärte, dass bei einigen Müttern dieses natürlichen Belohnung-System nicht funktioniert. Was vielleicht eine Erklärung dafür ist, warum einige Frauen zu ihren Kindern keine enge Bindung eingehen können.