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Babynahrungshersteller ruft Säuglingsmilch zurück - Infektionsgefahr

Der Babynahrungshersteller Bebivita hat einen Teil seiner Säuglingsnahrung „Anfangsmilch Bebivita 1“ wegen Infektionsgefahr zurückgerufen. Kontrolleure hatten in einer Packung einen gefährlichen Mikroorganismus (E. sakazakii) gefunden. E. sakazakii kann zu lebensgefährlichen Darm- oder Hirnhautentzündungen führen. Erst wenn das Babymilchpulver nach dem Mischen mit Wasser über mehrere Stunden bei Zimmertemperatur aufbewahrt wird, besteht aber eine Infektionsgefahr...

Der Babynahrungshersteller Bebivita hat einen Teil seiner Säuglingsnahrung „Anfangsmilch Bebivita 1“ wegen Infektionsgefahr zurückgerufen. Bei einer Routinekontrolle sei in einer einzelnen Packung ein gefährlicher Mikroorganismus (E. sakazakii) gefunden worden, teilte ein Sprecher des bayerischen Unternehmens mit. Das betroffene Produkt mit der Chargennummer 23161817 und dem Mindesthaltbarkeitsdatum 18.05.08 sei bereits seit der zweiten Märzwoche bundesweit auf dem Markt. Die Gefahr schwerer Infektionen besteht den Angaben zufolge aber nur, wenn das Babymilchpulver nach dem Mischen mit Wasser über mehrere Stunden bei Zimmertemperatur aufbewahrt wird.

Für besorgte Eltern hat Bebivita unter der Telefonnummer 01805/706250 eine Hotline eingerichtet. Dort hätten sich bis zum Sonntagmittag rund 200 Mütter gemeldet, hieß es. Bebivita mit Sitz in München gehört nach eigenen Angaben zu den zehn größten Herstellern von Babynahrung in Deutschland.

Nach Angaben des Bundesinstituts für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin kann der Mikroorganismus E. sakazakii zu lebensgefährlichen Darm- oder Hirnhautentzündungen führen. „Bei einem kleinen Kind ist ein Darminfekt höchst gefährlich. Bei Wasser- und Nährstoffverlust kann alles passieren“, warnte auch Bebivita-Sprecher Rudolf Jeschenko. Wie es zur Verunreinigung der vom Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit beanstandeten Packung kommen konnte, war zunächst unklar. Am späten Freitagnachmittag hatte Bebivita vorsorglich mit seiner Rückrufaktion begonnen. Um herauszufinden, ob es sich bei dem gefundenen Bakterium um einen Einzelfall handelt, wurden am Wochenende weitere Packungen der Charge in Labors untersucht.

Insgesamt sind nach Angaben des Unternehmens zwischen 10.000 und 30.000 Packungen des Milchpulvers von der Rückrufaktion betroffen. 70% der Charge seien bereits verkauft, sagte der Sprecher. Es sei davon auszugehen, dass die Babynahrung teilweise bereits verzehrt worden sei. Dennoch beschwichtigte Jeschenko: „Bei richtiger Anwendung passiert überhaupt nichts. Der Mikroorganismus tritt erst auf, wenn Milchnahrung mehrere Stunden lang warm gehalten wurde - was man ohnehin nicht tun sollte.“ Verbraucher, die eine Packung der „Anfangsmilch Bebivita 1“ der genannten Charge gekauft haben, könnten diese im Handel umtauschen. Die achtstellige Chargennummer sei leicht auf der Bodenlasche der Kartonverpackung zu finden.