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Badeunfälle: Auch Jugendliche sind gefährdet

Im Jahr 2007 sind die Ertrinkungsunfälle bei Kindern und Jugendlichen zwar deutlich zurückgegangen. Dennoch zeigt die Statistik der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), dass neben Kindern im Vorschulalter auch ältere Jugendliche besonders gefährdet sind....

Laut der Statistik der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) ertranken 2007 18 Vorschulkinder und 21 Jugendliche zwischen 16 und 20 Jahren (gegenüber 29 Kindern bis 5 Jahren und 34 Jugendlichen im Jahr 2006). „Machen Sie Ihre Kinder von klein auf immer wieder auf die Gefahren aufmerksam und lassen Sie sie an Schwimmkursen teilnehmen. Jugendliche neigen oft zur Fehleinschätzung ihrer Leistungsfähigkeit. Das kann in Verbindung mit einer zu hohen Risikobereitschaft zu folgenschweren Unfällen führen. Alkoholgenuss im Schwimmbad birgt ebenfalls eine große Gefahr in sich. Jugendliche sollten sich nicht zu Mutproben hinreißen lassen oder erhitzt ins Wasser springen. Dadurch können sie schnell Kreislaufprobleme im Wasser bekommen. Idealerweise sollten sie immer in Begleitung im Wasser sein“, erklärt Dr. Monika Niehaus, Kindern- und Jugendärztin sowie Pressesprecherin des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in Thüringen. Auch Kopfsprünge in unbekanntes Gewässer bergen ein hohes Risiko für Wirbelsäulen- und Kopfverletzungen. Laut der DLRG ereignen sich 84% der tödlichen Unfälle in meistens unbewachten Binnengewässern.


Auch wenn sich ein Ertrinkungsopfer zunächst gut erholt hat, sollte es unbedingt einem Arzt vorgestellt werden. „Das in die Lunge eingedrungene Wasser kann noch Stunden später Komplikationen auslösen und zu schwerer Atemnot führen“, warnt Dr. Niehaus. Ist das Kind noch bei Bewusstsein und atmet, sollte man ihm die nasse Kleidung ausziehen und es in warme Decken einpacken. Bei einem bewusstlosen Kind, das nicht mehr atmet, darf keine Zeit verloren gehen. Man muss sofort mit der Wiederbelebung beginnen und den Notarzt verständigen. Reanimationsmaßnahmen können durchaus auch nach einer längeren Zeit noch erfolgreich sein, da der Körper durch die Unterkühlung im Wasser weniger Sauerstoff als sonst benötigt.