Amerikanische und deutsche Forscher kamen in einer aktuellen Studie zu dem Ergebnis, dass chronische und akute Verstopfung bei 48% der Kinder die Ursache für die Leibschmerzen waren. Andere Gründe, wie Blinddarmentzündung oder ein eingeklemmter Leistenbruch, trugen zu 2% der Bauchschmerzen bei. Bei 15% der Kinder lösten Infektionen die Bauchschmerzen aus, bei 19% konnte nichts gefunden werden. Die Wissenschaftler hatten 1.000 Kinder bis zur Volljährigkeit untersucht, die 2004 im Verlauf von sechs Monaten aufgrund von akuten Bauchschmerzen in die Universitätsklinik von Iowa gekommen waren. Aufgrund der Symptome konnte bei den Kindern meist nicht eindeutig festgestellt werden, ob es sich um eine Verstopfung handelte, erst die Untersuchung konnte dies nachweisen.
Eine chronische Verstopfung liegt vor, wenn Kinder über drei Monate lang selten (d.h. nicht jeden zweiten Tag) harte, große oder kleine Stuhlballen unter Schmerzen ausscheiden. Sobald Eltern bemerken, dass ihr Kind Probleme mit der Kotentleerung hat, sollten sie mit ihm zum Kinder- und Jugendarzt - auch um organische Ursachen auszuschließen. Harter Stuhl ist schmerzhaft, so dass Kinder den Kot gerne zurückhalten. Wenn Kinder die Beine überkreuzen oder auf der eigenen Faust sitzen, kann dies ein Anzeichen für das Vermeiden einer „Sitzung“ sein. Auch hinter plötzlichem „Durchfall“ kann sich eine Verstopfung verbergen. Hat sich besonders viel Stuhl im Darm angesammelt, kann es zu so genannten „Überlaufstühlen“ kommen: das Kind kann den Kot nicht mehr zurückhalten und macht u.U. in die Hose.