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Bayern startet Aus– und Fortbildungsoffensive bei Impfungen

Um die in Deutschland nötigen Impfquoten zu erreichen, müssen Ärzte und auch das medizinische Personal sich regelmäßig zu Impfungen fortbilden. Vorbeugende Impfungen sollen deshalb ein wichtiger Bestandteil des Medizinstudiums und der ärztlichen Fortbildung werden. Ein gemeinsames Projekt der Virtuellen Hochschule Bayern (VHB) und der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK) ermöglicht es zukünftig Medizinstudenten und Ärzten, sich praxisnah online fortzubilden...

Vorbeugende Impfungen sollen zukünftig ein wichtiger Bestandteil des Medizinstudiums und der ärztlichen Fortbildung werden. Ein gemeinsames Projekt der Virtuellen Hochschule Bayern (VHB) und der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK) ermöglicht es zukünftig Medizinstudenten und Ärzten, sich praxisnah online fortzubilden. Der internetbasierte Kurs stützt sich auf einen Impfkurs, den die Studenten der Universität Regensburg schon seit mehreren Jahren – bundesweit einmalig - als Pflichtkurs im Rahmen ihres Medizinstudiums absolvieren. „Der Online-Kurs ist aufgebaut wie eine Präsenzveranstaltung – so stellen wir sicher, dass sich die Studenten entsprechend intensiv mit dem Thema Impfungen beschäftigen. Nur wer den gesamten Kurs erfolgreich durcharbeitet, bekommt die gewünschte Teilnahmebestätigung. Die Lernziele können online kontrolliert werden“, erläutert Prof. Dr. Wolfgang Jilg von der Universität Regensburg, Autor des interaktiven Impfkurses der VHB. Angepasst steht dieses Programm auch Ärzten zur Fortbildung zur Verfügung. „Um die in Deutschland nötigen Impfquoten zu erreichen, müssen Ärzte und auch das medizinische Personal sich regelmäßig zu Impfungen fortbilden. Nur ein kompetenter Arzt wird seinen Patienten auch die notwendigen Impfungen anbieten. Leider wissen wir, dass es in diesem Bereich doch teilweise große Lücken gibt. Deshalb sind wir sehr froh, dass dieser Kurs von der Bayerischen Landesärztekammer zertifiziert wurde - bundesweit können sich Ärzte an diesem Kursprogramm beteiligen und erhalten die entsprechenden Fortbildungspunkte über die eigene Ärztekammer. Das ist ein sehr wichtiger Schritt zur Verbesserung der Impfsituation in Deutschland“, führt Jilg, der auch Mitglied der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut (RKI) ist, weiter aus.

Impfquoten zu gering – Bayern bundesweit Schlusslicht
„Bei vielen von der STIKO empfohlenen Impfungen werden die notwendigen Durchimpfungsraten nicht erreicht – bei Masern z.B. sind wir von den notwendigen 95% für beide Impfungen im zweiten Lebensjahr der Kinder noch weit entfernt. In manchen Regionen Bayerns liegt die Quote für die zweite Impfung noch bei unter 50% - damit sind wir leider bundesweit Schlusslicht. Das muss sich ändern“, fordert Dr. Ursel Lindlbauer, niedergelassene Kinder-und Jugendärztin aus München. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat das Ziel, die Masern in Europa bis 2010 zu eliminieren – dazu sind aber auch in Deutschland Durchimpfungsraten von 95% nötig. „Impfungen gehören zu den wirksamsten Präventionsmaßnahmen, die wir in der Medizin kennen – insofern ist es nur konsequent, dass dieses Thema einen entsprechenden Stellenwert in der medizinischen Aus- und Fortbildung hat“, so die Impfexpertin, die für den Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte in der STIKO Mitglied ist. Die angebotenen Lernprogramme beschäftigen sich mit alltäglichen Situationen aus der ärztlichen Praxis. So werden die Ärzte z.B. vor die Frage gestellt, welche Impfungen für Frauen mit Kinderwunsch in Frage kommen oder welche Impfungen für Kleinkinder vor Auslandreisen nötig sind. Viele Grafiken, Photos und Interaktionen gestalten die Wissensvermittlung sehr spielerisch und kurzweilig.

Weitere Informationen zu den angebotenen Online-Impfkursen findet man unter:

TV-Tipp: report MÜNCHEN (ARD) am 09.10. um 21.45 Uhr Masern auf dem Vormarsch