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Beeinflusst Stillen die Intelligenz?

Laut einer kanadischen Studie wirkt sich ein längeres ausschließliches Stillen im ersten Lebensjahr positiv auf die Intelligenz des Kindes aus. Schüler, die im ersten Lebensjahr mit Muttermilch ernährt wurden, hatten demnach bessere Ergebnisse beim Lesen und Schreiben…

Eine kanadische Studie kam zu dem Ergebnis, dass Kinder, die im ersten Lebensjahr für längere Phasen ausschließlich gestillt wurden, als Sechseinhalbjährige im Vergleich zu nicht gestillten Kindern bei einem Sprach-IQ-Test um 7,5 Punkte besser abschnitten. Auch die Lehrer bewerteten die Leistungen der gestillten Kinder durchschnittlich höher. Die Kanadier hatten über 17.000 Kinder untersucht, die zum Teil in Krankenhäusern auf die Welt kamen, die an einem Programm zur Förderung des Stillens teilnahmen. 43% der Kinder im Förderprogramm wurden in den ersten drei Monaten ausschließlich gestillt, während in der Vergleichsgruppe in dieser Zeit nur 6,4% ausschließlich Muttermilch erhielten. Die Kinder des Förderprogramm wiesen insgesamt eine höhere Stillrate in den ersten drei Monaten auf (ca. 73% gegenüber 60% der Kinder in den Krankenhäusern ohne Still-Förderung), auch im ersten halben Jahr (ca. 50% gegenüber ca. 36%), in den ersten neun Monaten (ca. 36% gegenüber ca. 24%) und über ein Jahr (ca. 20% gegenüber ca. 11%) wurden sie öfter gestillt als Kinder, die in Krankenhäusern ohne Stillförderprogramm zur Welt kamen.
Dr. Kramer und seine Kollegen räumten ein, dass ihre Arbeit keinen Anhaltspunkt dafür gibt, worauf die Unterschiede zwischen gestillten und nicht-gestillten bzw. weniger gestillten Kindern beruhen – ob es an einem anderen Kontakt zwischen Mutter und Kind liegt oder an Bestandteilen der Muttermilch, die sich förderlich auf die Intelligenz auswirken.

http://archpsyc.ama-assn.org/cgi/content/short/65/5/578