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Bei chronischen Kopf- oder Bauchschmerzen: Alltagsstress reduzieren

Etwa eine Millionen Kinder in Deutschland leiden unter chronischen oder immer wiederkehrenden Schmerzen. Wenn keine organischen Ursachen vorliegen, können kleine Änderungen im „Lebensstil“ schon deutliche Erfolge erzielen, wie z.B. Entspannungspausen in den Alltag einzubauen, regelmäßige Essens- und Schlafenszeiten einzuhalten und Fernseh- und PC-Zeiten einzugrenzen...

Etwa eine Millionen Kinder in Deutschland leiden unter chronischen oder immer wiederkehrenden Schmerzen. „Nur bei wenigen Kindern und Jugendlichen sind organische Ursachen der Auslöser. Neben einer gewissen Veranlagung spielen Stress und psychische Faktoren oft eine wichtige Rolle. Einfache Mittel, wie z.B. ein ‚abgespeckter Terminkalender’ mit Zeit zum Nichtstun, Träumen und Spielen, können deshalb dazu beitragen, die Schmerzhäufigkeit zu senken“, erklärt Dr. Thomas Fendel, Kinder- und Jugendarzt in München. Studien weisen darauf hin, dass über ein Viertel aller 12- bis 13-Jährigen wöchentlich oder sogar öfter von Kopfschmerzen betroffen sind und etwa 10-25% der Kinder zwischen vier und 16 Jahren leiden immer wieder unter Bauchschmerzen, die auf keiner Krankheit beruhen.

„Eltern sollten auf keinen Fall ohne Absprache mit ihrem Kinder- und Jugendarzt ihrem Kind Schmerzmittel geben – das gilt auch für frei verkäufliche Präparate. Denn falsch eingenommen können Schmerzmittel z.B. auch Kopfschmerzen und damit einen Teufelskreislauf auslösen. Jedes Kind braucht einen individuellen Therapieplan, der Verhaltensstrategien und gegebenenfalls auch Medikamente beinhalten kann“, so Dr. Fendel. In leichten Fällen können kleine Änderungen im „Lebensstil“ schon deutliche Erfolge erzielen, wie z.B. ausreichend zu trinken, vor der Schule richtig zu frühstücken, Entspannungspausen in den Alltag einzubauen, einen regelmäßigen Schlafrhythmus einzuhalten, Fernseh- und PC-Zeiten einzugrenzen. Dabei sollte das Kind auch lernen, sich selbst aufmerksam zu beobachten, um zu erkennen, was ihm gut tut.