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Bei freudlosen, häufig weinenden Kindern an Depression denken

Etwa 1% der Vorschulkinder, ca. 3% der Grundschulkinder und ca. 5% der 15- bis 19-Jährigen leiden an einer Depression. Bei Klein- und Vorschulkindern sind Depressionen schwer zu erkennen, da die Anzeichen eher untypisch sind und sie ihre Gefühle meist noch nicht richtig mitteilen können...

Klein- und Vorschulkinder, die sich nicht richtig freuen können und häufig weinen, sind möglicherweise depressiv. Die betroffenen Kleinen wirken einerseits oft in sich gekehrt, schüchtern und ängstlich, andererseits neigen sie zu Aggressionen. Häufig denken Eltern bei Kindern nicht an eine Depression, zumal die äußeren Anzeichen eher untypisch sind und sie ihre Gefühle meist noch nicht richtig mitteilen können. Daher wird diese so genannte affektive Störung bei Kindern oft übersehen oder falsch gedeutet. Laut der Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie (DGKJP) erhalten schätzungsweise nur etwa 50% der betroffenen Kinder und Jugendlichen überhaupt eine Therapie.

Interesse- und Freudlosigkeit können Anzeichen sein
Um eine Depression im Kindesalter zu erkennen, muss das Spiel-, Ess- und Schlafverhalten beobachtet werden. Depressive Klein- und Vorschulkinder haben oft einen traurigen Gesichtsausdruck sowie eine insgesamt verminderte Mimik und Gestik. Zudem schlafen sie schlecht, sind essgestört und zeigen wenig Interesse an Bewegung und altersgerechten Spielen. Ab dem Schulalter ist es wichtig, Leistungsprobleme zu hinterfragen sowie Zukunftsängste, Berichte über Traurigkeit und vor allem geäußerte Selbstmordabsichten ernst zu nehmen. Bei Jugendlichen ähnelt die Symptomatik einer Depression dann immer mehr der von Erwachsenen mit z.B. Antriebslosigkeit, Konzentrationsmangel sowie einem verminderten Selbstwertgefühl.

Rechtzeitig Hilfe von Experten in Anspruch nehmen
Besteht ein Verdacht auf Depression, sollten Eltern die Meinung enger Kontaktpersonen hinzuziehen und Rat bei einem Kinder- und Jugendarzt bzw. Kinder- und Jugendpsychiater einholen. Depressionen müssen behandelt werden, da sich der Leidensdruck im Laufe der Zeit verstärkt und das Selbstmordrisiko steigt. Nach Angaben der DGKJP leiden etwa 1% der Vorschulkinder, 2 bis 3% der Grundschulkinder und ca. 5% der 15- bis 19-Jährigen an einer Depression. Bis zur Pubertät erkranken Mädchen und Jungen etwa gleich häufig, danach sind Mädchen etwa 2- bis 3-mal so oft betroffen.