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Bei frühzeitiger Klinikentlassung Neugeborenen-basisuntersuchung nicht versäumen!

Verlassen Mütter mit ihrem neugeborenen Baby das Krankenhaus schon frühzeitig, müssen sie besonders darauf achten, die Neugeborenenbasisuntersuchung U2 beim Kinder- und Jugendarzt nicht zu versäumen, die zwischen dem dritten und zehnten Tag nach der Geburt erfolgen sollte. So können frühzeitig bestimmte Krankheiten erkannt und rechtzeitig behandelt werden...

Wenn Mütter mit ihrem neugeborenen Baby das Krankenhaus schon frühzeitig verlassen, wie z.B. nach einer ambulanten Geburt, müssen sie besonders darauf achten, die Neugeborenenbasis-untersuchung U2 beim Kinder- und Jugendarzt nicht zu versäumen. „Die erste Untersuchung U1 erfolgt direkt nach der Entbindung – bei den meisten Kindern im Krankenhaus, die zweite so genannte Neugeborenenbasisuntersuchung sollte zwischen dem dritten und zehnten Tag nach der Geburt stattfinden. Bei einem kürzeren stationären Aufenthalt von Mutter und Kind muss ein niedergelassener Kinder- und Jugendarzt diese Vorsorgeuntersuchung durchführen. Er überprüft dabei u.a. Organe, Geschlechtsteile, Haut und Knochen sowie die Verdauungstätigkeit und Reflexe des Nervensystems. Durch eine Blutuntersuchung, das so genannte Stoffwechsel- oder Neugeborenen-Screening können zudem frühzeitig bestimmte angeborene Krankheiten erkannt und so rechtzeitig behandelt werden. Auch eine nicht rechtzeitig erkannte und behandelte Neugeborenen-Gelbsucht, kann im Extremfall zu bleibenden Gehirnschäden führen“, warnt Dr. Thomas Fendel vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. (BVKJ).

Über die Hälfte der Babys bekommt in der ersten Lebenswoche eine Gelbsucht, die in der Regel in der zweiten Woche von selbst wieder verschwindet. Haut und Augen verfärben sich dabei gelblich, da die Leber das Stoffwechselprodukt Bilirubin noch nicht richtig abbauen kann. Mütter können den schnelleren Abbau und die Ausscheidung unterstützen, indem sie ihrem Kind viel zu trinken geben (acht- bis zwölfmal am Tag anlegen) und es an der frischen Luft spazieren fahren. „Übersteigt der Bilirubingehalt im Blut bestimmte Werte, wirkt das Kind zunächst schläfrig und bewegt sich wenig, seine Muskelspannung ist gering und es will kaum trinken, später beginnt es schrill zu schreien und verkrampft sich. Bei ungewöhnlichem Verhalten des Säuglings sollten Eltern in jedem Fall einen Kinder- und Jugendarzt konsultieren. Frühgeborene oder untergewichtige Neugeborene haben z.B. ein höheres Risiko, eine Neugeborenengelbsucht zu entwickeln. Auch wenn eine Blutgruppenunverträglichkeit mit dem Blut der Mutter besteht (Rhesusunverträglichkeit) oder eine angeborene Unterfunktion der Schilddrüse, sind Nachkontrollen besonders wichtig“, erklärt Dr. Fendel Vorstandsvorsitzender von PaedNetz Bayern.