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Bei Kindern auf zugesetzten Zucker verzichten

Die European Society for Paediatric Gastroenterology, Hepatology and Nutrition (ESPGHAN) empfiehlt für Kinder von zwei bis 18 Jahren, dass sie weniger als 5% der täglichen Energiezufuhr in Form von „freiem Zucker“ konsumieren sollten. Unter freiem Zucker wird vor allem der Zusatz von Zucker verstanden jenseits des ohnehin vorhandenen, natürlichen Zuckergehaltes des verwandten Lebensmittels oder Getränkes.

Kinder unter zwei Jahren sollten ganz darauf verzichten, d.h., Eltern sollten amerikanischen Experten zufolge keinen Zucker zur Nahrung zusetzen. "Freie Zucker" umfassen Monosaccharide wie Traubenzucker (Glukose) und Fruchtzucker (Fruktose), und Disaccharide wie Haushaltszucker (Saccharose), Milchzucker (Laktose) und Malzzucker (Maltose), die Lebensmitteln und Getränken vom Hersteller, Koch oder Verbraucher zugesetzt werden. „Zucker hat eine hohe Energiedichte, enthält aber sonst keine Nährstoffe wie Eiweiße oder Vitamine. Ein hoher Zuckerkonsum erhöht das Risiko für Übergewicht, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck, Krebserkrankungen und Karies. Die frühe Kindheit hat Studien zufolge einen großen Einfluss auf Essensvorlieben. Später lassen sich diese schwer wieder ändern“, erklärt Dr. Ulrich Fegeler, Kinder- und Jugendarzt sowie Mitglied des Expertengremiums des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Kleinkinder, die regelmäßig von ihren Müttern gesüßtes Wasser erhalten, zeigen z.B. eine größere Vorliebe für gesüßtes Wasser bis zum Jugendalter.

Angebot kann Vorlieben beeinflussen

Kleine Kinder bevorzugen von sich aus süß und lehnen neue Lebensmittel ab, insbesondere saures Obst und bitteres Gemüse. Bekommen kleine Kinder allerdings von früh an verschiedenen Geschmacksrichtungen angeboten, lernen sie neuartige Lebensmittel eher zu akzeptieren. „Kinder haben die Fähigkeit, Vorlieben für Lebensmittel zu lernen, die ihnen zur Verfügung gestellt werden. Auf diese Weise können Eltern die angeborene Vorliebe für süßen Geschmack bei ihrem Kind durch seine Erfahrung mit anderen Lebensmitteln bereits in der frühen Kindheit teilweise beeinflussen“, so Dr. Fegeler.

5% der täglichen Energiezufuhr entsprechen:

  • bei 2- bis unter 4-jährigen Mädchen/Jungen etwa 3,5/4 Teelöffel (15/16 g) freien Zucker pro Tag,
  • bei 4- bis unter 7-jährigen Mädchen/Jungen etwa 4,5/5 Teelöffel (18/20 g) freien Zucker pro Tag,
  • bei 7- bis unter 10-jährigen Mädchen/Jungen etwa 5,5/5,5 Teelöffel (22/23 g) freien Zucker pro Tag,
  • bei 10- bis unter 13-jährigen Mädchen/Jungen etwa 6/6,5 Teelöffel (24/27 g) freien Zucker pro Tag,
  • bei 13- bis unter 15-jährigen Mädchen/Jungen etwa 6,5/8 Teelöffel (27/32 g) freien Zucker pro Tag,
  • bei 15- bis unter 19-jährigen weiblichen/männlichen Jugendlichen bzw. jungen Erwachsenen etwa 7/9 Teelöffel (28/37 g) freien Zucker pro Tag.

Quellen: <link https: doi.org mpg.0000000000001733 _blank external-link-new-window external link in new>J Pediatr Gastroenterol Nutr., <link https: doi.org s00394-019-01957-y _blank external-link-new-window external link in new>Eur J Nutr, <link https: www.nap.edu resource _blank external-link-new-window external link in new>Consensus Study Report, <link https: medicalxpress.com news _blank external-link-new-window external link in new>The Conversation/medicalXpress
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