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Bei Kindern mit Diabetes Typ 1 ist eine jährliche Untersuchung der Schilddrüse empfehlenswert

Kinder, die an Diabetes Typ 1 erkranken, haben ein höheres Risiko für autoimmune Schilddrüsenerkrankungen mit Unter- oder Überfunktion (Hypo- oder Hyperthyreose).

Niederländische Forscher kamen auf der Grundlage der medizinischen Daten von knapp drei Millionen Kindern bis zu 14 Jahren zu dem Ergebnis, dass Kinder mit dieser Zuckererkrankung ein um fast das 24-Fache erhöhte Risiko für eine autoimmune Schilddrüsenerkrankung haben. Die niederländischen Experten empfehlen deshalb, bei Kindern mit Diabetes jedes Jahr die Schilddrüse untersuchen zu lassen. Die Deutsche Diabetes Gesellschaft und die Arbeitsgemeinschaft Pädiatrische Diabetologie raten schon seit Längerem zu einem ein- bis zweijährigen Check. „Eine Hypothyreose frühzeitig zu erkennen, ist sehr wichtig, da durch sie die Gefahr einer Unterzuckerung (Hypoglykämie) steigen kann“, erklärt Dr. Hermann Josef Kahl, Kinder- und Jugendarzt sowie Bundespressesprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ).

Warum Diabetes Autoimmunerkrankungen begünstigt, konnten Experten noch nicht vollständig klären. So entwickeln Zucker-Kranke auch häufiger als die gesunde Durchschnittsbevölkerung eine Zöliakie, eine fehlgeleiteten Immunantwort auf Gluten (Klebereiweiß) in Getreide, die u.a. Bauchschmerzen und Blähungen verursachen kann. „Bei betroffenen Kindern sollte deshalb ebenso alle ein bis zwei Jahre überprüft werden, ob Anzeichen dafür vorliegen. Zöliakie lässt Betroffene zudem leichter in eine Unterzuckerung geraten“, ergänzt Dr. Kahl. Warnzeichen für eine Hypoglykämie können Schwitzen, Herzjagen, Blässe um Mund und Nase, Heißhunger, weite Pupillen und Zittern sein.

Kinder und Jugendliche mit Diabetes mellitus sollten für eine optimale Betreuung von einem kinderdiabetologisch erfahrenen Team betreut werden. Dazu gehören z.B. ein Kinder- und Jugendarzt mit der Weiterbildung Kinderendokrinologie, ein Diabetes- und Ernährungsberater sowie ein diabetologisch geschulter Psychologe und Sozialarbeiter.

Quelle: <link http: www.jpeds.com article pdf _blank external-link-new-window external link in new>The Journal of Pediatrics, <link http: www.awmf.org uploads tx_szleitlinien _blank external-link-new-window external link in new>AWMF
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Dies ist eine Pressemeldung des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte e.V. Der Abdruck dieser Pressemeldung oder von Teilen des Artikels ist unter folgender Quellenangabe möglich: www.kinderaerzte-im-netz.de. Bei Veröffentlichung in Online-Medien muss die Quellenangabe auf diese Startseite oder auf eine Unterseite des BVKJ-Elternportals verlinken. Fotos und Abbildungen dürfen grundsätzlich nicht übernommen werden.