„Bei Mädchen können eine innere Unruhe, starke emotionale Schwankungen, Vergesslichkeit, mangelnde Selbstorganisation, Tagträumerei sowie langsames Arbeitstempo Hinweise sein. Im frühen Teenageralter verschlimmern sich die Probleme dann deutlich“, beschreibt Dr. Klaus Skrodzki, Kinder- und Jugendarzt, Mitglied im Vorstand der Arbeitsgemeinschaft ADHS e.V. sowie des ADHS Deutschland e. V., den Unterschied.
Sowohl bei Jungen als auch bei Mädchen verschärfen sich viele bestehende Probleme in der Pubertät, darunter meist auch die Symptome einer ADHS. Die Wissenschaftler konnten bei beiden Geschlechtern eine Verschlimmerung der Symptome erkennen, bei weiblichen Teenagern überwog die Verstärkung jedoch deutlich. Dies könnte auch erklären, vermuten die Autoren der in Developmental Science veröffentlichten Studie, warum das Geschlechterverhältnis bei der Diagnose von ADHS bei Mädchen und Jungen im Grundschulalter 1:3 beträgt, bei erwachsenen Frauen und Männern eher zu 1:1 tendiert.
„Diese Daten legen nahe, dass Mädchen mit ADHS vom vorwiegend unaufmerksamen Typ, ohne die ins Auge fallende hyperaktiv-impulsive Verhaltensweise, die bei den Jungen im Vordergrund steht, zu spät und oft erst im Jugendalter erkannt werden. Und damit werden sie einem langen, unnötigen Leidensweg ausgesetzt., erklärt Dr. Skrodzki vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). „Haben Eltern einen entsprechenden Verdacht auf eine Aufmerksamkeitsstörung sollten sie darüber mit ihrem Kinder- und Jugendarzt sprechen“, rät er.
Quelle: <link https: doi.org desc.12721 _blank external-link-new-window external link in new>Developmental Science; <link https: digest.bps.org.uk new-findings-could-help-explain-why-adhd-is-often-overlooked-in-girls _blank external-link-new-window external link in new>The British Psychological Science, Research Digest
__________________
Dies ist eine Pressemeldung des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte e.V. Der Abdruck dieser Pressemeldung oder von Teilen des Artikels ist unter folgender Quellenangabe möglich: www.kinderaerzte-im-netz.de. Bei Veröffentlichung in Online-Medien muss die Quellenangabe auf diese Startseite oder auf eine Unterseite des BVKJ-Elternportals verlinken. Fotos und Abbildungen dürfen grundsätzlich nicht übernommen werden.