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Bei Schlafstörungen durch vergrößerte Gaumenmandeln kann eine Operation sinnvoll sein

Leiden Kinder unter Atemstörungen und Schlafproblemen aufgrund von vergrößerten Gaumenmandeln, kann ein operativer Eingriff sinnvoll sein.

„Die Mandeln können die Atemwege vor allem beim Schlafen so stark verengen, dass es zu Atemaussetzern und einer mangelnden Sättigung des Bluts mit Sauerstoff kommen kann. Anzeichen dafür können häufiges Atmen durch den Mund sowie Atem- bzw. Schnarchgeräusche während des Schlafens sein. Ein betroffenes Kind leidet in der Folge oft tagsüber unter Müdigkeit“, beschreibt Prof. Hans-Jürgen Nentwich, ehemaliges Vorstandsmitglied des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) mit langjähriger Klinikerfahrung (Leitung der Kinderklinik in Zwickau) die möglichen Symptome. Bei etwa 3% der Kinder ist der Schlaf durch eine behinderte Atmung gestört. Eine Bestätigung der Diagnose kann durch eine Untersuchung im Schlaflabor erfolgen. Eine sogenannte Hyperplasie der Gaumenmandeln tritt vorwiegend bei Kindern zwischen dem zweiten und achten Lebensjahr auf – in der Folge einer Infektion. Man spricht von krankhaft vergrößerten Mandeln, wenn sich beide in der Mitte des Gaumens fast berühren (Kontaktmandeln).

Häufige Mandelentzündungen (mehr als zwei bis drei im Jahr) können auch Anlass für eine Operation sein. „Denn durch häufige Entzündungen können sich in den kleinen Einbuchtungen der Gaumenmandeln, den so genannten Krypten, vermehrt Keime ansammeln, die sich im Körper verbreiten und auf andere Organe, wie z.B. Herz oder Nieren, übergreifen können“, warnt Professor Nentwich. Eine OP mit ganzer oder teilweiser Entfernung der Mandeln gehört in Deutschland zu den häufigsten operativen Eingriffen im Kindes- und Jugendalter.

Die Notwendigkeit einer operativen Entfernung der Mandeln sollte mit dem Kinder- und Jugendarzt sowie dem HNO-Arzt gemeinsam getroffen werden, denn dieses Organ ist für die Infektabwehr sehr wichtig. Nach einer Mandelentfernung kann es gelegentlich zu gehäuften Infektionen der tieferen Luftwege kommen.

Um die Wundheilung nicht zu stören und das Risiko von Nachblutungen - insbesondere nach einer Komplettentfernung - zu senken, sollten Kinder für etwa zwei Wochen nach dem Eingriff auf Toben und Sport verzichten. Auch heißes Baden oder Duschen und harte oder scharfe Speisen können die Heilung des Mandelgewebes behindern.

Quelle: <link http: link.springer.com article _blank external-link-new-window external link in new>HNO, Pädiatrie hautnah, <link https: www.graz.at cms dokumente _blank external-link-new-window external link in new>Pädiatrie & Pädiologie
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