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Bei Verdacht auf Gehirnerschütterung gleich mit sportlichen Aktivitäten aufhören

Wenn Heranwachsende mit einer Gehirnerschütterung weiter Sport treiben,verlängert sich dadurch ihre Genesungszeit - und sie sind bis zu vier Wochen nach dem Unfall geistig nicht mehr voll leistungsfähig.

Wenn Jugendliche beim Mannschaftssport mit den Köpfen aneinandergeraten oder sich sonst beim Sport spürbar den Kopf stoßen, sollten sie umgehend mit dem Sport aufhören. „Machen sie trotz einer Gehirnerschütterung weiter, verdoppelt sich dadurch ihre Erholungszeit, und ihre geistige Leistungsfähigkeit ist bis zu einem Monat nach dem Vorfall beeinträchtigt. Deshalb sollten Heranwachsende bei einem Verdacht auf eine Gehirnerschütterung erst einmal sportliche Aktivitäten einstellen“, rät Prof. Hans-Jürgen Nentwich, Kinder- und Jugendarzt sowie Mitglied des Expertengremiums des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Er bezieht sich dabei auf eine aktuelle Studie, die in der Fachzeitschrift „Pediatrics“ veröffentlicht wurde. Viele Teenager wollen ihre Mitspieler und ihr Team nicht im Stich lassen oder keine Schwäche zeigen und ignorieren Beschwerden. Manchmal ist ihnen auch nicht bewusst, dass sie eine Gehirnerschütterung erlitten haben.

Dass Heranwachsende sich nach einer Gehirnerschütterung erholen und auf Sport verzichten sollten, ist nicht neu. „Gefürchtet ist vor allem eine weitere Erschütterung des Gehirns, noch während es sich von einem vorangehenden Unfall erholt hat. Das kann eine lebensgefährliche Gehirnschwellung und/oder Gehirnblutung auslösen. Auch längerfristige gesundheitliche Probleme können die Folge sein“, erklärt Prof. Nentwich. Bei sogenannten Kontaktsportarten, wie Fußball, Handball oder Eishockey, ist das Risiko für eine Gehirnerschütterung besonders groß.

Durch eine Gehirnerschütterung gehen neuronale Verbindungen im Gehirn verloren. Diese können sich aber mit ausreichend Erholungszeit wieder regenerieren. Wiederholte Erschütterungen führen zu Entzündungsreaktionen, und es sterben Gehirnzellen ab.

Quelle: <link http: medicalxpress.com news _blank external-link-new-window external link in new>MedicalXpress,
<link http: pediatrics.aappublications.org content early peds.2016-0910 _blank external-link-new-window external link in new>Pediatrics
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Dies ist eine Pressemeldung des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte e.V. Der Abdruck dieser Pressemeldung oder von Teilen des Artikels ist unter folgender Quellenangabe möglich: www.kinderaerzte-im-netz.de. Bei Veröffentlichung in Online-Medien muss die Quellenangabe auf diese Startseite oder auf eine Unterseite des BVKJ-Elternportals verlinken. Fotos und Abbildungen dürfen grundsätzlich nicht übernommen werden.