Kinder- & Jugendärzte im Netz

Ihre Haus- und Fachärzte von der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr

Herausgeber:

Beim Freizeitsport lernen Kinder das Einhalten von Regeln

Regelmäßiger, strukturierter außerschulischer Sport hilft Kindern anscheinend, Disziplin zu entwickeln. Diese erleichtert ihnen wiederum später die Teilnahme am Schulunterricht. Das legt eine kanadische Studie nahe.

Professorin Linda Pagani von der Universität Montreal mit dem dazugehörigen CHU Sainte-Justine Kinderkrankenhaus sowie ihre Kollegen kommen in ihrer Untersuchung zu dem Schluss, dass regelmäßiger, strukturierter außerschulischer Sport bei Kindern diszipliniertes Verhalten fördert. Die Forscher werteten die Aussagen von Lehrern und Eltern über die Teilnahme der Kinder am Unterricht und andere Aktivitäten aus. Bis zur vierten Klasse zeigte sich, dass Kinder, die an strukturierten Sportaktivitäten teilnahmen, erkennbar besser Anweisungen befolgen konnten und in der Klasse konzentrierter arbeiten konnten als Kinder, die nicht an strukturiertem Freizeitsport teilnahmen. Die Experten vermuten, dass es mit dem sportlichen Umfeld zu tun haben müsste. Vielleicht helfe das einzigartige Gefühl der Zugehörigkeit zu einem Team oder zu einer speziellen Gruppe bzw. das Gefühl, ein gemeinsames Ziel zu haben, Kindern zu verstehen, was es bedeutet, Regeln einzuhalten und Verantwortung zu übernehmen.

Für die Studie werteten die Wissenschaftler die Daten von über 2.694 Kindern aus, die in Quebec zwischen 1997 und 1998 geboren worden waren. Die Informationen wurden von der Quebec Longitudinal Study on Child Development bezogen, einer öffentlichen Datenbank. "Unser Ziel war es, zwei Fragen zu beantworten: Zum einen: Kann die Teilnahme an außerschulischen Aktivitäten im Kindergarten vorhersagen, wieviel Selbstdisziplin Kinder in der vierten Klasse besitzen? Und zweitens: Lässt sich anhand der Selbstdisziplin im Kindergartenalter eine Einschätzung über die sportlichen Aktivitäten in der vierten Klasse machen?" Diese Eigenschaft kann Einfluss darauf haben, wie sich ein Kind in der Schule engagiert, wie es mit körperlichen Aggressionen sowie Impulsivität und auch mit emotionalen Problemen umgeht.

Mannschaftssportarten wirken sich besonders positiv aus

Die Experten stellten fest, dass insbesondere Kinder, die an Mannschaftssportarten im Kindergarten teilnahmen, eine bessere Selbstregulierung bis hin zur vierten Klasse mit etwa zehn Jahren entwickelten.
Die Forscher glauben, dass sportliche Aktivitäten und Konzentration sich wechselseitig beeinflussen. Sie hoffen, dass u.a. auch die politischen Entscheidungsträger diese Erkenntnisse berücksichtigen, und Kindern den Zugang zu Parks und Spielplätzen ermöglichen und auch Programme anbieten, wo Kinder sportlichen Aktivitäten nachgehen können.

Quelle: <link http: medicalxpress.com news _blank external-link-new-window external link in new>MedicalXpress, <link http: ajhpcontents.org doi abs ajhp.131021-quan-537 _blank external-link-new-window external link in new>American Journal of Health Promotion