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Beißen unter Kindern: Vorsicht Infektionsrisiko

Kleine Kinder drücken oft ihre Wut und Hilflosigkeit mit Bissen aus. Verletzen sie dabei andere so, dass sie bluten, besteht Infektionsgefahr. Abhängig vom Ausmaß der Wunde verschreibt der Kinder- und Jugendarzt möglicherweise Antibiotika. Der Tetanus-Impfschutz sollte ebenso überprüft und bei Bedarf nachgeholt werden ...

Menschliche Bisse können sich – aufgrund einer Vielzahl von Bakterien im menschlichen Mund – leicht infizieren. „Sie entzünden sich sogar häufiger als Bisse durch Hunde oder Katzen. Deshalb sollte der Kinder- und Jugendarzt Verletzungen durch Kinderbisse vorsorglich untersuchen, wenn sie die Haut verletzen konnten“, empfiehlt Dr. Monika Niehaus, Kinder- und Jugendärztin in Weimar sowie Pressesprecherin des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in Thüringen. Manchmal beißen Kleinkinder, um Wut, Hilfslosigkeit und negative Gefühle auszudrücken. Meist sind bei ihnen Gesicht oder Hände betroffen.

Wenn die Wunde nicht stark blutet, sollten Eltern sich selbst die Hände waschen bzw. wenn möglich Einmalhandschuhe anziehen und die Wunde mit einer milden Seife (ohne Duftstoffe und ph-neutral) unter fließendem Wasser drei bis fünf Minuten reinigen. „Dabei sollten Betreuungspersonen aber die Wunde nicht reiben, um nicht weiteres Gewebe zu beschädigen. Bei stärkerer Blutung sollte diese mit einem sauberen Stoff unter Druck gelindert werden. Hochlagern - falls möglich - reduziert den Blutfluss etwas“, rät Dr. Niehaus. Abhängig vom Ausmaß der Wunde verschreibt der Kinder- und Jugendarzt möglicherweise Antibiotika. Eltern sollten zur Sicherheit auch den Impfpass in die Praxis mitnehmen, um sicherzugehen, dass das Kind einen ausreichenden Tetanus-Impfschutz hat. Nach der Grundimmunisierung im Rahmen der Sechsfachimpfung (vier Impfungen) sollte ein Kind Auffrisch-Impfungen im sechsten Lebensjahr und dann zwischen dem 11. und 18. Lebensjahr erhalten.