Dr. Alana K. Otto, M.D., M.P.H. von der University of Michigan in Ann Arbor, USA, und Kollegen untersuchten, ob während der Corona-Pandemie mehr Jugendliche aufgrund von Essstörungen, einschließlich Anorexia nervosa (Magersucht), atypischer Anorexia nervosa (weniger durch Untergewicht gekennzeichnet) und vermeidender/restriktiver Nahrungsaufnahme (Verzehr nur bestimmter weniger Nahrungsmittel) und anderen Essstörungen im Kinderkrankenhaus von Michigan vorstellig wurden. Dafür werteten die Forscher die Daten von Patienten im Alter von 10 bis 23 Jahren aus, die von März 2017 bis März 2021 in das Krankenhaus kamen. Auf diese Weise wollten die Experten eine vollständige Zeitreihenanalyse der Aufnahmezahlen pro Monat erhalten.
Es gab 297 Aufnahmen in der Notfallambulanz bei 248 Patienten während des Studienzeitraums. Die Wissenschaftler beobachteten während der COVID-19-Pandemie einen deutlichen Anstieg von Einweisungen im Zusammenhang mit Essstörungen in ihrer Klinik. In den ersten 12 Monaten der COVID-19-Pandemie (1. April 2020 bis 31. März 2021) war die Gesamtzahl der Aufnahmen mehr als doppelt so hoch wie die durchschnittliche Zahl der Aufnahmen pro Jahr im gleichen Zeitraum der letzten drei Jahre (125 gegenüber 56). „Unsere Studie legt nahe, dass die negativen Auswirkungen der Pandemie auf die psychische Gesundheit bei Jugendlichen mit Essstörungen besonders tiefgreifend sein könnten“, vermutete Otto in einer Erklärung. „Aber unsere Daten erfassen nicht das gesamte Bild. Das könnten wirklich konservative Schätzungen sein.“ Die Dunkelziffer der Jugendlichen mit psychischen Problemen und Essstörungen ist den Autoren zufolge vermutlich wesentlich höher.
Quellen: <link https: www.physiciansweekly.com restrictive-eating-disorders-up-among-teens-during-pandemic _blank external-link-new-window external link in new>Physican’s Weekly, <link https: pediatrics.aappublications.org content pediatrics early peds.2021-052201.full.pdf _blank external-link-new-window external link in new>Pediatrics