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"Berichten und Lernen" - BVKJ startet Berichts- und Lernsystem

Zur Vermeidung von Behandlungsfehlern hat der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) und das Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ) ein Berichtssystem bereitgestellt, das kritische Ereignisse oder Fehler in der Kinder- und Jugendheilkunde erfassen kann. So können Fehlerquellen frühzeitig erkannt und Maßnahmen gegen sie ergriffen werden ...

Die Zahl gemeldeter medizinischer Behandlungsfehler steigt. Dies geht aus der Statistischen Erhebung der Gutachterkommissionen und Schlichtungsstellen für das Statistikjahr 2007 hervor, die am 03.06.2008 im Rahmen einer Pressekonferenz der Bundesärztekammer (BÄK) in Berlin vorgestellt wurde. Angesichts dieser Entwicklung haben der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) und das Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ), dessen Träger die Bundesärztekammer (BÄK) und die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) sind, ein Berichtssystem bereit gestellt, das kritische Ereignisse oder Fehler in der Kinder- und Jugendheilkunde erfassen kann. Das System ist im Internet im Passwort-geschützten Mitgliederbereich des BVKJs zu erreichen. Durch die eingehenden Berichte lernen Kinder- und Jugendärzte, aber auch medizinische Fachangestellte, Kinderkrankenschwestern und -pfleger sowie weitere Berufsgruppen in der Kinder- und Jugendmedizin, Fehlerquellen zu erkennen und zu vermeiden.

„Man muss nicht jeden Fehler selber machen, um aus ihm zu lernen. Das Berichtsystem ist so konstruiert, dass Kinder- und Jugendärzte oder ihre Mitarbeiterinnen und -mitarbeiter ihre Berichte anonym eingeben können, um andere daraus lernen zu lassen und um von anderen Nutzern Hinweise zu erhalten, wie solche Situationen zukünftig zu vermeiden wären. Aber auch die eigenen Lösungen sind für andere Nutzer interessant, sie können Lösungsansätze liefern, an die bislang nicht gedacht oder die ohne das Beispiel nicht denkbar gewesen wären. Kritische Ereignisse, die so in der eigenen Praxis noch nie aufgetreten sind, aber jeder Zeit eintreten könnten, können rechtzeitig erkannt und vermieden werden – zur eigenen und vor allem der Sicherheit der Patienten“, so der Projektverantwortliche Kinder- und Jugendarzt Dominik Ewald bei der Vorstellung des Projekts in Berlin und Bad Orb.