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Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) wehrt sich gegen die Aushöhlung der Gesundheitsämter

"ÖGD muss finanziell auf sichere Beine gestellt werden, sonst kollabiert das System!"

"Unsere Kinder- und Jugendarzt-Kolleginnen und -Kollegen in den Gesundheitsämtern leisten wichtige und erstklassige Arbeit, werden aber nur drittklassig bezahlt. Die kommunalen Arbeitgeber zerstören damit eine der wichtigsten Säulen unseres Gesundheitswesens und gefährden die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen." Mit diesen Worten kommentierte Dr. Thomas Fischbach, Präsident des Berufsverbandes der kinder- und Jugendärzte (BVKJ) heute in Köln die Lage im Öffentlichen Gesundheitsdienst.

"Seit Jahren fordern wir eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen des Öffentlichen Gesundheitsdienstes. Dazu gehören eine angemessene Besetzung der Stellen und eine Vergütung der Ärzte, die sich an den Honoraren der Kliniker orientieren," so Dr. Thomas Fischbach weiter. "Die Kolleginnen und Kollegen in den Gesundheitsämtern haben eine wichtige Monitoring-Funktion innerhalb des Gesundheitssystems, sie begutachten die Gesundheit der Bevölkerung und reagieren etwa bei plötzlichem Auftreten von gefährlichen Erkrankungen prompt. Sie achten auf den Schutz der Kindertageseinrichtungen, der Schulen und z.B. des Trinkwassers. Ohne ihren Einsatz sind Massenausbrüche oder andere gefährliche Infektionskrankheiten nicht unter Kontrolle zu bringen. So ist es dem ÖGD in Köln zu verdanken, dass beim Masernausbruch in diesem Frühjahr die entsprechenden Hygienemaßnahmen, Impfkontrollen usw. schnell und professionell umgesetzt wurden und die drohende Epidemie rechtzeitig im Keim erstickt wurde. Auch beim Auftreten von anderen gefährlichen Infektionskrankheiten, wie z.B. der bakteriellen Meningitis oder Salmonellenverseuchung, ist die nahezu generalstabsmäßige Intervention der Kolleginnen und Kollegen vom ÖGD unersetzlich. Wenn Kommunen freiwerdende Stellen im ÖGD nicht neu besetzen, kann dies im Fall von Seuchen große Teile der Bevölkerung ernsthaft gefährden. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte fordert daher: Ärztinnen und Ärzte im ÖGD müssen analog zu ihren Kollegen beim Medizinischen Dienst der Krankenkassen, bei den Rentenversicherungen, bei den Krankenversicherungen, in Krankenhäusern und Rehakliniken bezahlt werden. Nur so kann das heute schon dramatische Ausbluten des ÖGD gestoppt werden und der bestmögliche Schutz der Bevölkerung vor gefährlichen Krankheiten, aber auch die wichtigen Schuleingangsuntersuchungen und andere Vorsorge- und Schutzaufgaben garantiert werden."
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Dies ist eine Pressemeldung des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte e.V. Der Abdruck dieser Pressemeldung oder von Teilen des Artikels ist unter folgender Quellenangabe möglich: www.kinderaerzte-im-netz.de. Bei Veröffentlichung in Online-Medien muss die Quellenangabe auf diese Startseite oder auf eine Unterseite des BVKJ-Elternportals verlinken. Fotos und Abbildungen dürfen grundsätzlich nicht übernommen werden.