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Berufswahl: Auch Gesundheit spielt eine Rolle

Allein 5 bis 10% der Abgänger allgemeinbildender Schulen leiden unter chronischen Erkrankungen, einer Leistungsminderung oder körperlichen oder psychischen Besonderheiten. Jugendliche wissen oft wenig über ihren Gesundheitszustand und nutzen die J1-Untersuchung kaum, um ihre Berufswahl unter gesundheitlichen Aspekten zu besprechen...

Viele Jugendliche wissen nicht, dass etwa ihr Bewegungsapparat oder ihre Atmungsorgane nicht gesund sind. Sie ignorieren ihre Allergien oder auch ihre mangelnde Seh- und Hörfähigkeit und wählen Berufe, für die sie nicht geeignet sind, die manchmal sogar noch ihr Leiden verschlimmern, so Dr. Sylvia Schuster, Kinder- und Jugendärztin in Düsseldorf.

Vorsorgeuntersuchung nutzen
Vermeiden könnten sie laut Frau Dr. Schuster die falsche Wahl durch eine rechtzeitige Beratung bei ihrem Kinder- und Jugendarzt, der sie oft schon von den ersten Lebenswochen an kennt und ihre Entwicklung beobachtet hat und einschätzen kann. Eine gute Gelegenheit, die Berufswahl unter gesundheitlichen Aspekten zu besprechen ist die Jugendgesundheitsberatung J1. Sie ist Teil der vom Gesetzgeber vorgesehenen Vorsorgeuntersuchungen und wird komplett von den Kassen bezahlt, sofern der Patient nicht älter als 15 Jahre ist. Bei der J1 untersucht der Kinder- und Jugendarzt gründlich die körperliche Entwicklung und Verfassung des Jugendlichen, er spricht mit ihm über eventuelle psychische Probleme, über die schulische Entwicklung sowie sein Gesundheitsverhalten. So kann er anschließend abschätzen, ob die Ausbildung, die der Jugendliche plant, auch wirklich für ihn geeignet ist. Stellt er gesundheitliche Mängel fest, kann er zusammen mit dem Jugendlichen die Behandlung planen und die Prognose im Hinblick auf die Berufswünsche abschätzen.

Die J1 ist die erste Jugendgesundheitsberatung. Sinnvoll sind weitere Vorsorgeuntersuchungen nach ähnlichem Muster in regelmäßigen Abständen bis zum 18. Lebensjahr. Noch kommen Krankenkassen für diese Folgeuntersuchungen nicht auf. Die Eltern bezahlen sie aus eigener Tasche. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte setzt sich jedoch dafür ein, dass sie Teil der gesetzlich vorgesehenen Vorsorgen werden. Denn eine aus voraussehbaren gesundheitlichen Gründen abgebrochene Ausbildung führt zu Enttäuschung und Frust bei den Jugendlichen und zu Kosten, die eigentlich vermieden werden könnten.