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Bewegte Kindheit verringert Risiko für Fettleber im jungen Erwachsenenalter

Gesteigerte körperliche Aktivität in der Kindheit steht im Zusammenhang mit einem geringeren Risiko für eine schweren Leberverfettung und Leberzirrhose im jungen Erwachsenenalter. Das konnten britische und finnische Forschende zeigen.

Bei Jugendlichen ist die steatotische Lebererkrankung (SLD: steatotic liver disease) oder die mit einer Stoffwechselstörung verbundene SLD (MASLD: metabolic dysfunction-associated steatotic liver disease) (beides Fettlebererkrankungen) die weltweit am weitesten verbreitete chronische Lebererkrankung (7,6 %). Die Häufigkeit könnte bei stark Übergewichtigen das Fünffache erreichen.
Dr. Andrew O. Agbaje, M.D., M.P.H., Ph.D., von der Universität Ostfinnland in Kuopio wertete Daten von 2.684 Kindern (im Alter von 11 Jahren) aus, die an der Avon-Längsschnittstudie von Eltern und Kindern teilnahmen und von denen Aktivitätsdaten (mithilfe von Beschleunigungssensoren) von mindestens einem Nachuntersuchungszeitpunkt vorlagen.

Agbaje fand heraus, dass die Prävalenz einer Leberverfettung im Alter von 17 Jahren 2,6% und im Alter von 24 Jahren 20,5% betrug. Es gab einen Zusammenhang zwischen einer kumulativen Zunahme der sitzenden Zeit um eine Minute/Tag im Alter zwischen 11 und 24 Jahren und einem höheren Risiko für Leberzirrhose und schwerer Leberverfettung im Alter von 24 Jahren. Ein progressiv erhöhter Anstieg von Alanin-Aminotransferase (ALT), Aspartat-Aminotransferase (AST) und γ-Glutamyltransferase (GGT) im Alter zwischen 17 und 24 Jahren war mit einer längeren sitzenden Zeit in der Kindheit verbunden. Ein geringeres Risiko für Leberzirrhose und schwere Leberverfettung im Alter von 24 Jahren wurde bei mehreren Einheiten (kumulativer) leichter körperlicher Aktivität von einer Minute pro Tag beobachtet. Ein geringeres Risiko für schwere Leberverfettung wurde auch bei kumulativer mäßiger bis schwerer körperlicher Aktivität von einer Minute proTag im Alter von 24 Jahren beobachtet. Eine erhöhte Fettmasse reduzierte die Wirkung mäßiger bis intensiver körperlicher Aktivität auf die Senkung der Leberverfettung deutlich (64%-ige Unterdrückung).

Im Alltag aktiv bleiben

„Das wirksamste Gegenmittel gegen die verheerenden gesundheitlichen Auswirkungen von Bewegungsmangel in der Kindheit ist nicht die viel beworbene mäßige bis intensive körperliche Aktivität von 60 Minuten pro Tag“, betonte Agbaje in einer Erklärung. „Es ist vielmehr die übersehene leichte körperliche Aktivität von drei bis vier Stunden pro Tag.“ Die Gründe dafür sind noch nicht erforscht.

Quellen: HealthDay.com, npj – gut and liver