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Bildschirmzeit beeinflusst Kurzsichtigkeit bei Kindern

In einer kürzlich im BMC Public Health veröffentlichten Studie haben chinesische Forscher*innen die Studien ausgewertet, die sich mit dem Zusammenhang zwischen Bildschirmzeit und Kurzsichtigkeit (Myopie) bei Kindern und Jugendlichen befassten.

Bei Myopie oder Kurzsichtigkeit ist die Brechkraft des Auges durch eine übermäßige Verlängerung des Augapfels gestört. Diese Fehlsichtigkeit erhöht das Risiko für pathologische Augenveränderungen wie Katarakt (Linsentrübung), Glaukom (erhöhter Augeninnendruck), Netzhautablösung und Makuladegeneration, die zu irreversiblem Sehverlust führen können.

Umweltfaktoren wie Bildung, Naharbeit und Aktivitäten im Freien beeinflussen die Prävalenz von Myopie erheblich. Kinder verbringen mittlerweile viel Zeit vor Bildschirmen, einschließlich Computern, Fernsehern, Videospielen und Mobilgeräten. Dabei kommen Kinder immer früher in Kontakt mit diesen Geräten.

Prüfung vieler Studien zu Bildschirmnutzung und Kurzsichtigkeit

Für die Studie wurden 6.493 Artikel aus PubMed, Embase und Web of Science identifiziert und auf Verwertbarkeit hin überprüft. Letztlich wurden 19 Studien mit 102.360 Teilnehmern ausgewählt, davon 91.282 in Querschnittsstudien (N=15) und 11.078 in Kohortenstudien (N=4). Die Studien stammten aus neun Ländern: zwei aus Nordamerika, sieben aus Europa, sechs aus Ostasien, zwei aus Südasien und zwei aus Südostasien.

Eine Untergruppenanalyse nach Bildschirmgerätetyp zeigte, dass das Risiko für Kurzsichtigkeit durch häufige Nutzung von Computern und Fernsehern deutlich steigt, jedoch nicht bei Smartphones.

Zusammenfassend hat diese umfassende Metaanalyse signifikante Zusammenhänge zwischen der Bildschirmzeit von Computern und Fernsehern und Kurzsichtigkeit festgestellt, nicht jedoch zwischen der Bildschirmzeit von Smartphones. Es wurden regionale Unterschiede festgestellt, mit signifikanten Zusammenhängen in Ost- und Südasien.

Quellen: news-Medical.net, BMC Public Health