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Bis zum Ende der Grundschule erreichen Kinder kaum mehr die täglich empfohlene Stunde körperlicher Aktivität

Kinder sollten sich mindestens eine Stunde täglich bewegen, lautet die Empfehlung britischer und deutscher Experten. Eine aktuelle englische Studie der Universität Bristol zeigt, dass die körperliche Aktivität der Kinder bis zum Ende der Grundschule dramatisch abnimmt, deutlich weniger als die Hälfte erreicht das Bewegungsziel.

Im Alter von sechs bis elf Jahren bewegen sich Kinder der britischen Studie zufolge durchschnittlich um mehr als eine Stunde weniger in der Woche und an den Wochenenden sogar noch weniger als zu Beginn der Grundschulzeit.
Die Studie untersuchte das Verhalten von mehr als 2.000 Kindern aus 57 Schulen in ganz Südwestengland während der Grundschulzeit. Die Forscher konnten beobachten, dass die Aktivität der Kinder in der Woche Jahr für Jahr um 17 Minuten geringer wurde. Kinder trugen fünf Tage lang Bewegungssensoren bzw. Activitytracker, und auch am Wochenende. So konnten die Experten genau beurteilen, wie viele Minuten pro Tag sich die Kinder mäßig bis stark körperlich betätigten – d.h. so viel, dass sie leicht außer Atem gerieten und schwitzten.

Diese Studie, die von der British Heart Foundation (BHF) finanziert und im „International Journal of Obesity“ veröffentlicht wurde, ergab, dass 61% der Kinder im ersten Jahr mindestens eine Stunde pro Tag mäßig bis stark körperlich aktiv waren, aber im sechsten Jahr erreichten nur 41% dieses Ziel. Besonders stark fiel der Rückgang bei Mädchen aus, die bis zum Ende der Grundschule nur noch 28% des Aktivitätsziels erreichten (von anfänglich 54%).

Unter der Leitung von Professor Russ Jago von der Universität Bristol untersuchten die Wissenschaftler in der Studie auch, wie der Body Mass Index (BMI) mit körperlicher Aktivität in der Kindheit zusammenhängt und ob sich die Assoziationen mit zunehmendem Alter der Kinder ändern.

Professor Jago erklärte: "Die Bewertung von Bewegungsmustern während der Kindheit hilft das entscheidende Alter zu identifizieren, wann eingegriffen werden muss, um das Verhalten zu ändern und gesunde Lebensgewohnheiten zu etablieren.“ "Diese Zahlen belegen, dass mehr getan werden muss, um sicherzustellen, dass Kinder in der Pubertät aktiv bleiben. Es geht nicht darum, Kinder zu mehr Bewegung zu motivieren, sondern darum, ihr Aktivitätsniveau beizubehalten.“

Es gibt Hinweise darauf, dass die körperliche und psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen umso besser ist, je weniger Zeit sie inaktiv sind.

Professor Jeremy Pearson, Associate Medical Director von BHF, ergänzte: "Wir wissen, dass Kinder, die übergewichtig sind, mit größerer Wahrscheinlichkeit auch übergewichtige Erwachsene sein werden. Dies birgt ein erhöhtes Risiko für Herz- und Kreislauferkrankungen und deren Risikofaktoren, wie Typ-2-Diabetes und Bluthochdruck, im späteren Leben."

Quellen: <link https: medicalxpress.com news _blank external-link-new-window external link in new>MedicalXpress, <link https: www.bristol.ac.uk news november children-activity-levels.html _blank external-link-new-window external link in new>University of Bristol, <link https: www.nature.com articles s41366-019-0459-0 _blank external-link-new-window external link in new>International Journal of Obesity