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Bläschen und Fieber bei Vorschulkindern deuten auf Herpesinfektion

Viele geplatzte Bläschen und Aphthen auf der Mundschleimhaut, die mit hohem Fieber und schlechtem Allgemeinbefinden verbunden sind, können bei Kindern unter fünf Jahren auf eine erste Infektion mit dem Lippenherpes (Herpes-simplex-Virus Typ 1) hinweisen...

Viele geplatzte Bläschen und Aphthen auf der Mundschleimhaut, die mit hohem Fieber und schlechtem Allgemeinbefinden verbunden sind, können bei Kindern unter fünf Jahren auf eine erste Infektion mit dem Lippenherpes (Herpes-simplex-Virus Typ 1) hinweisen. „Dann sollten Eltern mit ihrem Kind zum Kinder- und Jugendarzt, um die Geschwüre wirksam zu behandeln. Kinder leiden meist unter starken Schmerzen und wollen deshalb auch nicht essen und trinken. Auch wenn die Mundgeschwüre häufiger auftreten, müssen andere Krankheiten ausgeschlossen werden. Denn entzündliche Schleimhautveränderungen im Mund können auch Anzeichen einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung oder eines geschwächten Immunsystems sein“, warnt Dr. Gunhild Kilian-Kornell, Kinder- und Jugendärztin sowie Pressesprecherin des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ).

Eltern mit Lippenherpes sollten weder den Schnuller ihres Kindes ablecken noch Besteck gemeinsam nutzen, noch das Kind küssen. Denn der Inhalt der Bläschen ist hoch ansteckend. Einmal angesteckt, bleibt das Virus lebenslang im Körper, ohne ständig aktiv zu sein, als so genannte „latente Infektion“. Auslöser für eine erneute Virusvermehrung und für die Entstehung der Bläschen sind dann Hautreizungen, z.B. durch starke Sonnenbestrahlungen, Verletzungen, Stress, ein geschwächtes Immunsystem - wie bei Fieber („Fieberbläschen“). Bilden sich trotz aller Vorsichtsmaßnahmen Bläschen, können Mundspülungen mit Kamillenextrakten oder lauwarmen Salzwasser oder auch Eiswürfel aus Salbeitee für Linderung sorgen. „Bei sehr kleinen Kindern müssen die Eltern die für sie geeigneten Lösungen oder Gele mit einem Wattestäbchen aufgetragen. Der Kinder- und Jugendarzt empfiehlt evtl. Kombinationspräparate, die desinfizierende und schmerzstillende Wirkstoffe enthalten“, erklärt Dr. Kilian-Kornell.