Erwachsene sollten beim Hantieren mit Feuerwerk auf Kinder in der Nähe achten. Immer wieder passiere es an Silvester, dass Kinder verletzt werden, weil Erwachsene beim Knallen unachtsam sind, warnt Dr. med. Johann Böhmann, Chefarzt der Kinderklinik Delmenhorst. Besonders häufig treten demnach Verletzungen an den Augen auf. Meist handele es sich um Verbrennungen. Als erste Maßnahme gelte es, die betroffenen Stellen mit einem feuchten Tuch zu kühlen.
Ist das Sehvermögen beeinträchtig oder wirft die Haut Blasen, muss die betroffene Person sofort zum Arzt oder ins Krankenhaus.
Vergleichweise selten kommen nach Angaben von Dr. Johann Böhmann abgerissene Gliedmaßen vor. Passiert so ein Unfall dennoch, muss schnell gehandelt werden: „Da sollte man nicht lange nachdenken“, so Dr. Böhmann. Es sei auch nicht notwendig, lange nach sterilem Verbandsmaterial zu suchen. „Versorgen Sie die Wunde mit einem Tuch, wickeln sie den abgerissenen Finger ein. Dann geht es ab ins Krankenhaus.“ Wichtig sei es außerdem, nichts auf die Wunde aufzutragen. Die Zeiten, in denen unsinnigerweise Mehl oder Zahnpasta auf die Wunde geschmiert wurden, sollten vorbei sein.
Derweil warnte die Bundesanstalt für Materialforschung und - prüfung (BAM) vor dem Gebrauch illegal nach Deutschland eingeführter Feuerwerkskörpern. Solche Knallkörper könnten erhebliche Verletzungen verursachen. In Deutschland zugelassene Feuerwerkskörper seien an dem Verpackungsaufdruck „BAM - P II“ zu erkennen.