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Brandenburg: Bundesratsinitiative zu Vorsorgepflicht

Die Regierungsfraktionen von Brandenburg haben beantragt, Früherkennungsuntersuchungen für Kinder künftig zur Pflicht zu machen. Hintergrund sind die in jüngster Vergangenheit bekannt gewordenen Fälle von Vernachlässigung, Misshandlung und Tötung in Familien…

Die brandenburgische Landesregierung soll eine Bundesratsinitiative prüfen, mit der die Früherkennungs-untersuchungen für Kinder künftig zur Pflicht gemacht werden sollen. Einen entsprechenden Antrag der Regierungsfraktionen von SPD und CDU nahm der Landtag mit großer Mehrheit an. „Das Wohl von Kindern muss höchsten Stellenwert genießen“, heißt es darin zur Begründung. Hintergrund sind die bekannt gewordenen Fälle von Vernachlässigung, Misshandlung und Tötung in Familien.

Laut Statistik nahmen im Jahr 2004 von den bis zu zwei Jahre alten Kindern 83% an Vorsorgeuntersuchungen teil; bei den Drei- bis Zehnjährigen waren es 71%, bei den über Zehnjährigen nur noch 10%. In den Kindertagesstätten erfasst der Gesundheitsdienst mittlerweile nur noch etwa 40%, so Brandenburgs Gesundheitsministerin Dagmar Ziegler. Mit Hilfe eines Frühwarnsystems könnten ihrer Meinung nach Entwicklungsdefizite bei Kindern rechtzeitig erkannt werden. Die Verpflichtung zu Reihenuntersuchungen könnte ein geeignetes Kontrollinstrument sein. Insbesondere im dritten Lebensjahr klaffe derzeit eine Lücke. Außerdem könnte eine gründliche Untersuchung vor der Aufnahme in eine Kita sinnvoll sein.