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Brillenträger wirken klug

Laut einer aktuellen US-Studie schätzen Kinder gleichaltrige Brillenträger intelligenter und ehrlicher ein als Kinder ohne Sehhilfe. Dieses Ergebnis könnte Kindern das Tragen einer Brille erleichtern ...

Das Bild von jungen Brillenträgern hat sich gewandelt: Statt als „Brillenschlangen“ und „Streber“ gelten Kinder mit Brillen bei 6- bis 10-Jährigen heute als klug und vertrauenswürdig. Das Aussehen leidet demnach nicht unter einer Brille. Zu diesem Ergebnis kommen amerikanische Forscher um Jeffrey Walline, Professor der Augenheilkunde an der Ohio State-Universität. Diese Erkenntnis könnte Kindern helfen, wenn sie eine Brille tragen sollen. Ob Harry Potter zu einer gewandelten Einstellung gegenüber Brillenträgern beigetragen hat, geht aus der Studie nicht hervor.
Laut Professor Walline sind die meisten Kinder, wenn sie zum ersten Mal eine Brille aussuchen und dann tragen, darüber besorgt, wie sie aussehen könnten. Viele fürchten sogar, dass sie dadurch hässlich aussehen. Professor Walline wählte für seine Untersuchung Kinder im Grundschulalter, da diese in diesem Alter häufig Brillen verschrieben bekommen. Teenager können meist auch schon Kontakt-Linsen nehmen.

Sportlicher Spielkamerad mit BrilleDie Wissenschaftler legten den Kindern eine Folge von 24 Paaren von Kinderbildern zum Vergleich vor und befragten sie nach ihrem Eindruck. Die auf den Bildern gezeigten Kinder unterschieden sich bei jedem Vergleichspaar durch Geschlecht und Volkszugehörigkeit. Zusätzlich trug eines der zwei zu vergleichenden Kinder eine Brille und das andere nicht.
Achtzig Kinder (42 Mädchen und 38 Jungen) nahmen an der Befragung teil. 30 Kinder (38%) trugen Gläser, 34 hatten wenigstens einen Bruder oder eine Schwester mit einer Brille und fast zwei Drittel hatte wenigstens einen Elternteil, der eine Brille trug.
Der Fragebogen enthielt sechs Fragen. Die Kinder sollten beantworten, mit welchem Kind der zwei gezeigten Bilder sie lieber spielen würden; welches klüger aussieht; welches sie besser in Sport einschätzten, welches Kind für sie attraktiver ist, welches schüchterner und welches ehrlicher wirkt.

Zwei Drittel der teilnehmenden Kinder gaben an, dass Kinder mit einer Brille klüger aussahen – unabhängig davon, ob sie selbst Brillenträger waren. 57% der Teilnehmer erklärten, dass sie Kinder mit Gläsern vertrauenswürdiger einschätzten.

Darüber hinaus ergab die Befragung, dass sowohl Jungen als auch Mädchen dachten, dass Jungen sportlicher seien. Jungen gaben an, dass sie lieber mit Jungen spielen würden, und Mädchen bevorzugten Mädchen als Spielkameraden. Sowohl Jungen als auch Mädchen glaubten, dass das andere Geschlecht schüchterner aussah. Mädchen tendierten eher als Jungen dazu, ihr eigenes Geschlecht auszuwählen, wenn es um Ehrlichkeit ging.
Das Tragen einer Brille hatte bei den befragten Kindern anscheinend keinen Einfluss auf die Wahrnehmung der Attraktivität von anderen Kindern.