Kinder- & Jugendärzte im Netz

Ihre Haus- und Fachärzte von der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr

Herausgeber:

Bundesinstitut: Vorsicht mit Duft-Ölen bei Kindern

Anfang Februar warnte die „Kinderärzte-im-Netz-Redaktion“ bereits vor den häufig bei Erkältungen eingesetzten Ölen bei Kindern. Je nach Menge des Öls sind bei Kindern lebensgefährliche Reaktionen möglich. Jetzt appelliert das Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und
Veterinärmedizin in Berlin dringend an Eltern, pflanzliche Duftstoffe bei Kindern mit großer Vorsicht und nur entsprechend ihrer Bestimmung anzuwenden.

Pflanzliche Duftstoffe wie ätherische Öle sollten bei Kindern nur mit großer Vorsicht und nur entsprechend ihrer Zweckbestimmung verwendet werden. Obwohl diese Stoffe etwa bei Erkältungen Symptome lindern könnten, bestehe bei falscher Anwendung Vergiftungsgefahr, warnt das Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin (BgVV) in Berlin. Die ätherischen Öle seien vor allem für das zentrale Nervensystem, die Nieren und die Atemwege giftig. Wenn sie versehentlich in Nase oder Rachen gelangten, könnten einige stark giftige der so genannten ätherischen Öle bei Säuglingen und Kleinkindern Verkrampfungen des Kehlkopfs auslösen und zu Atemstörungen führen.
Sehr giftig sind nach Angaben der Verbraucherschützer BgVV Kampher, Eukalyptusöl (Cineol) und Menthol. Weniger giftig seien Terpentinöl, Orangen- und Zitronenschalen- sowie Teebaum- und Nelkenöl. Als relativ ungefährlich werden kosmetische Produkte wie Parfüms, Cremes und Seifen angesehen, deren Anteil an ätherischen Öle meist gering sei. Bei so genannten Chinaölen, wärmenden Einreibungen oder Balsamen, durchblutungsfördernden Sportsalben, speziellen Badeölen oder Erkältungs-bädern sei Vorsicht geboten. Das gleiche gelte für Duftöle zur Raumluft-verbesserung oder zur Aromatherapie und verschiedene Verdünner auf Citrusbasis.
Häufigste Vergiftungsfolge sind Haut- und Mundrötungen sowie Bauchschmerzen und Erbrechen. Symptome wie Müdigkeit, Unruhe, Zittern und Bewegungsstörungen seien selten. Betroffenen rät das Institut, in jedem Fall ein Giftinformations-zentrum aufzusuchen.
Weiter Infos finden Sie in der Rubrik "Erste Hilfe ".