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Bundesverband Herzkranke Kinder e.V.: 50 Jahre Herzschrittmacher in Deutschland

Der Bundesverband Herzkranke Kinder e.V spricht anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Herzschrittmacher einem "Geschenk für Kinder und Jugendliche mit angeborenem Herzfehler!" Nach Meinung des Verbandes ist eine "Weiterentwicklung nötig speziell für Kinder und Jugendliche!“ Denn: Junge Menschen profitieren am meisten von dieser Technologie. Sie schenkt ihnen ein langes Leben ....

„Ohne Herzschrittmacher könnten viele Kinder und Jugendliche mit angeborenem Herzfehler nicht überleben. Nicht die herzkranken Erwachsenen, sondern die jungen Menschen profitieren am meisten von dieser Technologie. Sie schenkt ihnen ein langes Leben.“ Mit diesen Worten fasste heute Hermine Nock vom Bundesverband Herzkranke Kinder e. V. den Nutzen der kleinen Geräte zusammen, die in diesen Tagen 50 Jahre alt werden.

Am 6. Oktober 1961 implantierte Dr. Heinz-Joachim Sykosch, ein junger Düsseldorfer Arzt, einem Patienten den hierzulande ersten Herzschrittmacher. Seit 50 Jahren verlängert nun das medizintechnische Implantat das Leben von Herzkranken. In dieser Zeit wurde es stetig weiterentwickelt und verbessert.

„Gerade für Kinder mit angeborenem Herzfehler ist der technische Fortschritt der Herzschrittmacher ein Segen. Anders als Erwachsene leben sie viele Jahrzehnte lang mit dem Gerät.
Im Gegensatz zu vielen herzkranken Erwachsenen wollen sie sich so wenig wie möglich schonen, sie wollen wie ihre Altersgenossen zur Schule gehen, studieren, Sport treiben und Sex haben. Mit der neuen Generation von Herzschrittmachern ist dies alles möglich, sie sorgen dafür, dass das Herz auch bei größeren Belastungen regelmäßig und stark schlägt. Mit Hilfe von Telemedizin können die entscheidenden Daten mit einem kleinen Gerät einfach selbst ausgelesen und schnell und einfach per Telefonleitung an die Klinik übertragen werden. Das verschafft den Familien ein großes Maß an Sicherheit und die Anzahl der notwendigen Arztbesuche kann damit minimiert werden.

Leider werden die ohnehin belasteten Familien oft nicht auf diese Möglichkeit aufmerksam gemacht oder die behandelnden Ärzte wissen nichts darüber.

Trotz der segensreichen Technik: die kleinen Schrittmacherpatienten müssen auch mit großen Einschränkungen leben:

  • häufige Arzt- oder Kliniktermine zu Kontrollen und zur optimalen Einstellung
  • Elektroden bzw. Batterien der Schrittmacher müssen nach einer gewissen Zeit erneuert werden, das bedeutet viele Eingriffe im Verlauf des noch jungen Lebens
  • kein Kontaktsport wie Judo möglich
  • größte Vorsicht bei Rangeleien auf dem Schulhof notwendig
  • tragen von Schultaschen oder Ranzen kann sehr schmerzhaft sein, wenn der Schrittmacher im Schulterbereich liegt.


Hermine Nock: „Zum Teil können diese Einschränkungen vermieden und die Lebensqualität der betroffenen Kinder und Jugendlichen verbessert werden, wenn die Gerätehersteller die Herzschrittmacher für Kinder und Jugendliche noch stärker als bisher auf den jungen Organismus „zuschneiden“ und sie noch weiter optimieren würden: die Herzschrittmacher-Kinder brauchen eine noch längere Haltbarkeit der Batterien und stärker belastbare Elektroden.
Außerdem fordern wir eine umfassende Aufklärung der Kinderkardiologen über die neuen Möglichkeiten der Telemedizin.“

Pressemeldung des Bundesverbandes Herzkranke Kinder e.V.