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BVKJ fordert: Gesundheitsministerien in die Pflicht nehmen

Der Berufsverband der Kinder- & Jugendärzte (BVKJ) begrüßt den fraktionsübergreifenden Antrag "Kindergesundheit" zur Sicherung und Verbesserung der medizinischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen, der Ende Juni im Bundestag verabschiedet wurde. Dr. med. Klaus Gritz, Präsident des BVKJ, nimmt Stellung zu dieser "zukunftsweisenden Initiative"...

Als eine "Steilvorlage für die Gesundheitsministerien in Bund und Ländern" bezeichnete Dr. med. Klaus Gritz, Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, den Antrag, den die Parteien des Bundestages fraktionsübergreifend zur Sicherung und Verbesserung der medizinischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen verabschiedet haben. Dr. Gritz: "Zu den wichtigsten Punkten, die nun zügig auf Bundes- und auf Länderebene umgesetzt werden müssen, gehört ganz sicher die Weiterentwicklung der Vorsorge- und Früherkennungsprogramme für Kinder und Jugendliche. Sie allein garantieren, dass gesundheitliche Fehlentwicklungen frühzeitig erkannt und korrigiert werden können. Dass die Volksvertreter dabei auch wieder verstärkt auf den Öffentlichen Gesundheitsdienst setzen, begrüßen wir als Berufsverband sehr. Kommunen und Länder haben in den letzten Jahren den Öffentlichen Gesundheitsdienst nahezu totgespart - zum Nachteil vor allem sozial benachteiligter Kinder und Jugendlicher. Auch die Beteiligung von Schulen und Kindergärten an der Gesundheitslehre ist aus unserer Sicht ein Schritt in die richtige Richtung. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte vertritt diese Forderung bereits seit langem."

"Vor allem aber haben die Volksvertreter ganz richtig erkannt, dass die flächendeckende medizinische Versorgung von Kindern und Jugendlichen nur mit Hilfe ausreichender Weiterbildungsstellen für angehende Kinder- und Jugendärzte aufrecht erhalten werden kann. Schon heute ist die kinderärztliche Versorgung in vielen ländlichen Gebieten gefährdet. Praxen werden geschlossen, weil sich kein Nachfolger findet. Auch aus Sicht des Berufsverbandes muss hier dringend Abhilfe geschaffen werden. Länder und Kommunen sind gefordert, sich für den Erhalt von Kinderkliniken einzusetzen, anstatt weiter Kinderklinikbetten abzubauen und die stationäre und ambulante Behandlung von Kindern und Jugendlichen Erwachsenenmedizinern zu überlassen."

Insgesamt, so Dr. Gritz, dürfe die Diskussion des Antrags am 27. 6. 02 als eine Sternstunde des Parlaments gewertet werden: "Hier wurde einmal frei von parteipolitischen Profilierungsversuchen einstimmig für das Wohl von Kindern und Jugendlichen votiert. Dieser Antrag bindet diese und jede künftige Regierung - damit ist den Parteien eine in jeder Hinsicht zukunftsweisende Initiative gelungen."