Da mit Zucker gesüßte Getränke keinen Sättigungseffekt haben, können sie unbemerkt zu einer hohen Energiezufuhr beitragen. „Eine Ernährung, die überwiegend Getränke sowie Speisen mit einem hohen Zuckeranteil enthält, ist in der Regel energiedicht, aber nährstoffarm. Ein hoher Zuckerkonsum erhöht das Risiko, übergewichtig zu werden und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck, erhöhte Blutfettwerte, Diabetes und Karies zu entwickeln“, verdeutlicht Dr. Hermann Josef Kahl, Kinder- und Jugendarzt sowie Bundespressesprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Zucker nehmen wir nicht nur als Würfelzucker oder Kristallzucker zu uns, sondern auch in Form von Fruchtzucker - z.B. in Fruchtsäften -, Sirup und Honig sowie „verstecktem“ Zucker, der Lebensmitteln oder Getränken zugesetzt ist. Mit der Endung „-ose“ sind viele Zuckerarten bezeichnet, wie Fruktose, Glukose, Dextrose, Laktose, Maltose und Saccharose.
Weniger als 6 Teelöffel Zucker pro Tag
Zucker sollte deutlich weniger als 10% der Gesamtenergiezufuhr ausmachen, so lautet die Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO), der Deutschen Adipositas-Gesellschaft (DAG) und der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DEG). Derzeit verzehren Kinder und Jugendliche aber bis zu 17,5%, so die DGE. Die AHA hat diese Empfehlung der WHO, DEG und DAG mit Mengenangaben vereinfacht. Demnach sollten Kinder und Jugendliche weniger als sechs Teelöffel bzw. weniger als 25 Gramm Zucker pro Tag konsumieren und Kinder unter zwei Jahren soweit wie möglich auf zugesetzten Zucker ganz verzichten.
„Eltern sollten Kindern von klein auf nicht zu viel Süßes anbieten, denn Ernährungsgewohnheiten werden früh geprägt. Als Getränke sollten Kinder bevorzugt ungesüßte Getränke wie Wasser und Tees erhalten. Da reine Fruchtsäfte meist einen hohen Fruchtzuckergehalt aufweisen, ist es sinnvoll, sie nur sehr sparsam zu verwenden, z.B. in einer Mischung mit Wasser im Verhältnis 1:3“, rät Dr. Kahl.
Verarbeitete Lebensmittel: Weniger als 5 Gramm Zucker pro Portion
Vielen verarbeiteten Lebensmitteln wird Zucker zugesetzt, wie z.B. Müslimischungen, Soßen wie Ketchup oder Salatsoßen, Fertiggerichten. Ein Blick auf die Inhaltsstoffe kann hier hilfreich sein. Bei Fertiggerichten und Ähnlichem empfehlen Experten – wenn schon nicht darauf verzichtet werden kann -, darauf zu achten, dass weniger als 5 Gramm Zucker in einer Portion enthalten sind. Ein mit Zucker gesüßtes Müsli kann mehrere Teelöffel Zucker enthalten. Deshalb ist eine Mischung aus ungesüßten Getreideflocken oder Ähnlichem vorzuziehen. Ihr können Eltern bzw. Kinder nur wenig Zucker oder noch besser Obst zum Süßen zufügen. „Sind im Haushalt keine Naschereien, sondern nur Obst und Gemüsesticks griffbereit, verhindert dies unkontrolliertes Hineinstopfen von ungesunden Nahrungsmitteln“, ergänzt Dr. Kahl.
Quellen: <link https: pediatrics.aappublications.org content pediatrics e20190282.full.pdf _blank external-link-new-window external link in new>Pediatrics; <link https: www.aap.org en-us about-the-aap aap-press-room pages aap-and-aha-endorse-suite-of-policies-to-reduce-kids-consumption-of-sugary-drinks.aspx _blank external-link-new-window external link in new>AAP News; <link https: www.dge.de fileadmin public doc ws stellungnahme konsensuspapier_zucker_dag_ddg_dge_2018.pdf _blank external-link-new-window external link in new>Konsensuspapier DAG, DDG, DGE; <link https: doi.org s-0043-116499 _blank external-link-new-window external link in new>Aktuel Ernahrungsmed; <link https: doi.org cir.0000000000000439 external-link-new-window external link in new>Circulation; <link https: cdn.prod-carehubs.net n1 uploads mayo-clinic-minute-3-tips-for-controlling-sugar-in-your-diet-script-2.pdf _blank external-link-new-window external link in new>Mayo Clinic
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