Laktose (Milchzucker) ist ein natürlicher Bestandteil der Milch, sie wird im Körper durch ein Enzym (Laktase) gespalten und für den Menschen verdaulich gemacht. Fehlt das Enzym, kann der Milchzucker nicht zerlegt werden und bindet Wasser im Darm. Es kommt u.a. zu Durchfall, Blähungen und Bauchschmerzen, die schon 15 bis 30 Minuten nach dem Essen auftreten können. Jeder siebte bis zehnte Deutsche ist davon betroffen.
"Beim Säugling beruht die Laktoseintoleranz häufig auf einer noch nicht voll ausgebildeten Darmschleimhaut. Die Probleme lösen sich in der Regel nach dem zwölften Monat. Nur wenige Kinder haben eine angeborene Laktoseintoleranz. Dann müssen auch die Mütter während des Stillens auf Milchprodukte verzichten, um ihrem Baby nicht über die Muttermilch Milchzucker zuzuführen. Bei Fläschchennahrung stehen laktosefreie Produkte zur Verfügung", erklärt Dr. Gunhild Kilian-Kornell, Pressesprecherin des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ).
Laktosefreie Alternativen suchen
Ältere Kinder mit Laktoseintoleranz sollten nicht nur Milch, sondern auch Quark, Joghurt, Käse und Sahne meiden. Grundsätzlich auf Milchprodukte zu verzichten, kann jedoch zu Calcium-Mangel führen. Calcium ist bei Kindern für das Wachstum der Knochen, die Gesundheit der Zähne, die Muskeltätigkeit, aber auch für die Nerven und Hormone wichtig. "Fragen Sie Ihren Kinder- und Jugendarzt, ob Ihre Kinder oder auch Sie, solange Sie stillen, Calcium-Präparate einnehmen sollten, um einem Mangel vorzubeugen", rät Frau Dr. Kilian-Kornell. Als Ausgleich können auch calciumreiche laktosefreie Nahrungsmittel dienen - beispielsweise calciumhaltiges Gemüse (z.B. Brokkoli, Spinat, Grünkohl) oder Mandeln, Feigen und Bananen. Mittlerweile gibt es einen großen Markt von laktosefreien Produkten sowie laktosefreies Milchpulver.