Gelangen Chemikalien wie Säuren oder Laugen ins Auge, können sie schwere Schäden verursachen. „Eltern sollten dann sofort lauwarmes Wasser über das betroffene Auge spülen – ca. 20 Minuten lang. Das kann unter dem Spülbecken geschehen oder mithilfe eines Wasserbehälters, während das Kind liegt oder sitzt. Dabei sollten Eltern darauf achten, das Augenlid offen zu halten“, rät Dr. Ulrich Fegeler, Kinder- und Jugendarzt sowie Bundespressesprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Viele Reinigungsmittel, wie Abflussreiniger, Kalkentferner, Backofen-, Grill-, Ofen-, Polster- und Teppichreiniger, aber auch Brezen- oder Bleichlaugen und Abbeizmittel enthalten Laugen. Säuren wie Essigessenz, Entkalker und WC-Reiniger dienen ebenso als alltägliche Haushaltsmittel. Seifen und Waschpulver bilden eine Lauge, wenn sie mit Wasser vermischt werden.
Wenn möglich, sollte das Kind das Auge während des Auswaschens nacheinander in verschiedene Blickrichtungen drehen, damit alle Flächen vom Wasser erreicht werden. „Benutzen Eltern einen Wasserhahn, sollte dieser nicht zu stark aufgedreht sein, um das Auge keinem Druck auszusetzen“, warnt Dr. Fegeler. Eine zweite Person sollte sofort ärztliche Hilfe rufen. Ist nur eine Betreuungsperson gegenwärtig, sollte sie dies gleich nach dem Ausspülen des Auges machen. Für den Notfall können Familien sich auch Flaschen mit speziellen Augenspüllösungen in der Apotheke besorgen.
Quelle: Der Ophthalmologe