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Chronisch kranke Kinder: Reisen setzt sorgfältige Planung voraus

Mit chronisch kranken Kindern müssen Eltern genau prüfen, welche Reiseziele für das Kind geeignet sind. Der Kinder- und Jugendarzt kann Eltern dabei unterstützen. So muss für zuckerkranke Kinder bei Zeitumstellungen ggf. eine Anpassung der Injektionszeiten bzw. der Insulingabe erfolgen. Bei Erkrankungen der Atemwege und des Herz-Kreislauf-Systems können Langstreckenflügen Probleme bereiten, weshalb Eltern u. U. näher liegende Reiseziele oder andere Transportmittel wählen sollten...

Reisen mit chronisch kranken Kindern erfordert langfristige Vorbereitungen. „Mit Hilfe des Kinder- und Jugendarztes müssen Eltern vorab prüfen, welche Ziele geeignet sind und ob das Kind von der Reise wirklich profitieren kann. So kann sich trocken-warmes, feucht-kühles Klima und salzreiche Luft z.B. positiv auf die Gesundheit von Kindern mit chronischen Atemwegserkrankungen auswirken. Erkrankungen der Atemwege und des Herz-Kreislauf-Systems können aber Probleme bei Langstreckenflügen bereiten bzw. verbieten, denn der Kabinendruck entspricht einer Höhe von 1.500 bis 2.500 m über den Meeresspiegel. Und für zuckerkranke Kinder muss bei Zeitumstellungen ggf. eine Anpassung der Injektionszeiten bzw. der Insulingabe erfolgen“, erklärt Dr. Gunhild Kilian-Kornell, Kinder- und Jugendärztin sowie Pressesprecherin des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte.

Kinder, die an einer Immunschwäche leiden, sollten in der Regel auf Lebendimpfstoffe verzichten, wie z.B. Impfstoffe gegen Cholera und Gelbfieber. Nur wenn in Ländern mit einem erhöhten Infektionsrisiko eine ausreichende Expositionsprophylaxe, wie z.B. bei Gelbfieber sorgfältiger Mückenschutz, möglich ist, kann eine Reise dorthin evtl. erwogen werden. „Da bei chronisch kranken Kindern oft ärztliche Hilfe erforderlich ist, sind Vorabinformationen über die medizinische Versorgung in der angestrebten Region ein entscheidender Bestandteil der Reisevorbereitung. Ein Vorrat der wichtigsten Medikamente und der Notfallausweis sollten immer im Handgepäck sein, falls Koffer verloren gehen oder nicht rechtzeitig eintreffen“, rät Frau Dr. Kilian-Kornell. Für zuckerkranke Kinder sollten Eltern beispielsweise ständig Traubenzucker und Kohlehydrate bei sich haben.

Ist für alle Notfälle vorgesorgt und trifft die Familie frühzeitig am Flughafen oder Bahnhof ein, so kann der Urlaub entspannt beginnen.