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Chronische Erkrankungen erhöhen das Risiko für schweren COVID-19-Verlauf bei Kindern

Laut einer in JAMA Network Open online veröffentlichten Studie haben Kindern mit bestimmten Vorerkrankungen ein höheres Risiko für eine schwere COVID-19-Erkrankung.

Dr. Lyudmyla Kompaniyets, Ph.D. vom US-amerikanischen Centers for Disease Control and Prevention (CDC) in Atlanta und Kollegen untersuchten, inwieweit chronische Krankheiten und andere medizinische Probleme bei Kindern einen Einfluss auf den Verlauf einer Coronainfektion haben. Die Forscher analysierten die Daten von Kindern, die in der Notaufnahme vorgestellt oder stationär aufgenommen worden waren (März 2020 bis Januar 2021; in 800 Krankenhäusern) und in der Premier Healthcare Database Special COVID-19 Release-Datenbank erfasst wurden. In der Datenbank waren die Krankendaten von 43.465 Jugendliche mit COVID-19 dokumentiert.

Die Wissenschaftler fanden heraus, dass 28,7%, also fast ein Drittel, medizinische Probleme hatten, insbesondere Asthma (10,2%), neurologische Entwicklungsstörungen (3,9%), Angst- und Angststörungen (3,2%), depressive Störungen (2,8%) und Fettleibigkeit (2,5%). Kinder mit Typ-1-Diabetes (Zuckererkrankung) und starkem Übergewicht hatten demnach das höchste Risiko, aufgrund einer Covid-19-Errkrankung ins Krankenhaus zu müssen. Ein Typ-1-Diabetes und angeborene Herz- und Kreislaufanomalien wirkten sich besonders negativ auf den Krankheitsverlauf aus.

Bei Kindern unter 2 Jahren waren Frühgeborene der Studie zufolge anfälliger, eine schwere COVID-19-Erkrankung zu entwickeln. Chronische und komplexe Erkrankungen waren bei ihnen ebenso Risikofaktoren für einen Krankenhausaufenthalt.

Für Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren mit einer Vorerkrankung wird die Impfung in Deutschland empfohlen

Die Ständige Impfkommission (STIKO - 6. Aktualisierung 10.06.21) empfiehlt die Coronaimpfung (mit dem mRNA-Impfstoff Comirnaty - BioNTech/Pfizer) für Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis 17 Jahren mit einer Vorerkrankung. Kinder mit starkem Übergewicht, angeborener oder erworbener Immunschwäche, bestimmten angeborenen Herzfehlern, schweren Herzerkrankungen, chronischen Lungenerkrankungen, chronischer Niereninsuffizienz, chronischer neurologischer oder neuromuskulärer Erkrankungen, Krebserkrankungen, Trisomie 21, Diabetes mellitus (Zuckererkrankung) zählen u.a. zu den jungen Patienten, die sich impfen lassen sollten.

Wenn sich im Umfeld der Heranwachsenden Angehörige oder andere Kontaktpersonen mit hohem Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf befinden oder wenn Jugendliche arbeitsbedingt einem erhöhten Risiko ausgesetzt sind, wird dieser Altersgruppe ebenso eine Impfung angeraten.
Gesunde Jugendliche (12-17 Jahre) können sich nach ärztlicher Aufklärung und bei individuellem Wunsch und Risikoakzeptanz impfen lassen, auch wenn deren Impfung derzeit in Deutschland nicht allgemein empfohlen ist.

Quelle: <link https: doi.org jamanetworkopen.2021.11182 _blank external-link-new-window external link in new>JAMA Netw Open, <link https: www.rki.de de content infekt epidbull archiv ausgaben _blank external-link-new-window external link in new>RKI, <link https: www.physiciansweekly.com underlying-medical-conditions-up-risk-for-severe-covid-19-in-children _blank external-link-new-window external link in new>Physican's Weekly