Kinder- & Jugendärzte im Netz

Ihre Haus- und Fachärzte von der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr

Herausgeber:

Chronischer Schlafmangel macht Kinder krank

Wer ständig müde ist, kann sich in der Schule einfach nicht konzentrieren und dort die erforderten Leistungen bringen. Kinder- und Jugendärzte raten Eltern daher, dass sie bei ihren Kindern unbedingt auf einen ausreichenden und gesunden Schlaf achten sollten...

„Mein Kind ist immer so müde und blass.“ Mit dieser Klage wenden sich Eltern vor allem jetzt, im Herbst an den Kinder- und Jugendarzt. Meistens vermuten sie Vitaminmangel oder versteckte Infekte hinter der Müdigkeit ihrer Kinder. „Tatsächlich aber sind viele dieser Kinder, die wir in unseren Praxen vorgestellt bekommen, einfach chronisch übermüdet, weil sie abends nicht früh genug schlafen gehen,“ so die Sprecherin der nordrheinischen Kinder- und Jugendärzte, Dr. med. Sylvia Schuster. „Ihr Körper bekommt daher nicht mehr die nötigen Pausen und Erholung. Die Kinder kommen morgens nicht richtig aus dem Bett, sie sind unkonzentriert, lustlos oder auch aggressiv und häufig auch körperlich schwach und krank.“

Gerade für Schulkinder und Jugendliche ist ausreichender Schlaf enorm wichtig, um sich körperlich und geistig zu regenerieren. Im Schlaf wird ihr Immunsystem aktiviert. Abwehrzellen fahnden nach Krankmachern wie Viren und Bakterien und machen sie unschädlich. In den Traumphasen verarbeitet ihr Gehirn den Tag. Dadurch werden Speicher geleert, die am tagsüber wieder benötigt werden.

Dr. med. Sylvia Schuster: „Schulkinder und Jugendliche brauchen mehr als nur acht Stunden Schlaf. Ideal sind 10 Stunden. Ihre Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit sind dann optimal. Allerdings kommt es nicht nur auf die Schlafdauer an, sondern auch auf die Qualität des Schlafs. Zu frühes Zubettgehen und stundenlanges Herumwälzen bringen nichts. Besser ist es dann
bei Einschlafstörungen, ein wenig später ins Bett zu gehen. Dann ist der Schlaf zwar ein wenig kürzer, aber erholsam.

"Zusätzlich gilt, so Dr. med Sylvia Schuster, feste Schlafenszeiten einzuführen, damit der Körper einen gesunden Schlafrhythmus entwickelt. Eine Tasse Früchtetee, ein Glas warme Milch, ein warmes Bad oder nur ein Fußbad können zusätzlich beruhigend wirken. Manche Kinder mögen es auch, in der kalten Jahreszeit mit einer Wärmflasche zu Bett zu gehen. Im Schlafzimmer sollte eine angenehme Atmosphäre herrschen. Der Raum sollte gut gelüftet sein, eine Raumtemperatur von 14 bis 16 °Grad genügt, der Raum sollte Ruhe und Geborgenheit ausstrahlen. Ein Fernseher im Kinderzimmer hält dagegen vom Schlafen ab. Klagt das Kind oder der Jugendliche über längere Zeit über Schlafstörungen, sollte der Kinder- und Jugendarzt zu Rate gezogen werden.“