Kinder mit extremer Neigung zu Computerspielen können einen so genannten "Joystick-Finger" entwickeln. Durch permanente Bedienung des Steuerknüppels (Joystick) verhärten ihre Fingerglieder. "Solche Gelenkschädigungen kommen aber eher selten, zumeist in Verbindung mit Suchtverhalten, vor", sagt Prof. Hans-Iko Huppertz, Chefarzt der Bremer Professor-Hess-Kinderklinik, die sich auf Kinderrheumatologie spezialisiert hat.
Kopfschmerzen, Übergewicht, Haltungsschäden und eine zunehmende Gewaltbereitschaft seien bei deutschen Kindern weit häufiger festzustellen. Im Schnitt "daddeln" sie mindestens eine Stunde am Tag - Spiele wie "Counterstrike", "GTA 3" oder "Die Sims" stehen hoch im Kurs. In manchen Fällen ruft die Liebe zu "Lara Croft", "Super Mario" und anderen Computerspiel-Figuren aber doch die Rheumatologen auf den Plan. Laut eines Berichts im "British Medical Journal" erkrankte ein 15-Jähriger in Liverpool an der so genannten Weißfingerkrankheit, die normaler Weise nur bei Arbeitern am Presslufthammer auftritt. Der Junge hatte bis zu sieben Stunden täglich Autorennen mit Vibrationsmodus gespielt...
Erwachsene sind durch die monotone Beanspruchung der Gliedmaßen bei der Computerarbeit eher von einem Maus-Arm betroffen (im Fachjargon "Repetitive Strain Injury (RSI)"). Bis Gelenke und Gewebe jedoch dauerhaft geschädigt sind, muss ein Patient seine Beschwerden über längere Zeit ignoriert haben. Leistungsdruck und Stress verleiten die Menschen dazu, die Signale des Körpers zu überhören. Dann können nur noch Krankengymnastik und eine ergonomische Gestaltung des Arbeitsplatzes helfen, den Maus-Arm wieder fit zu bekommen.
Generell gilt: Der Computer sollte nicht zum einzigen Freund werden...
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