Die Stiftung hat daher gemeinsam mit Pädagogen praktische Tipps für Eltern zusammengestellt, wie Eltern und Kinder gemeinsam gut durch die häusliche Quarantäne kommen.
Ruhig bleiben
Ruhe bedeutet für Kinder Sicherheit. Erklären Sie Ihrem Kind in Ruhe, dass die Zeit ohne Kita und Schule hilft, dass sich möglichst wenige Menschen anstecken.
Struktur
Ein klarer Tagesrhythmus ist für Ihr Kind und auch für Sie wichtig. Vereinbaren Sie feste Zeiten, wann Sie morgens aufstehen, für die gemeinsamen Mahlzeiten, für Spielen oder Basteln und für Schulaufgaben, sofern Ihr Kind diese bekommen hat. Definieren sie feste Zeiten, in denen auch mal der Fernseher eingeschaltet oder das Smartphone benutzt werden darf. Kinder unter drei: Bitte überhaupt keine Bildschirmmedien!
Natur
Spielplätze sind zur Zeit gesperrt, dennoch sollten Sie mit Ihren Kindern möglichst viel nach draußen gehen, wer keinen eigenen Garten hat, geht z. B. in Parks und in den Wald (auch hier bitte Abstand zu anderen Menschen halten). Frische Luft und Bewegung stärken das Immunsystem und wirken entspannend. Die Natur bietet jede Menge Beschäftigungsmöglichkeiten. Sie können mit Ihren Kindern Nachlaufen spielen, klettern, Hütten aus Zweigen bauen, Schätze suchen, Insekten beobachten oder auch Blätter fotografieren und zu Hause in Büchern oder im Internet nachschlagen, welche es sind.
Kontakt und Kreativität
Treffen mit Freunden und vor allem Großelternbesuche fallen jetzt aus, da ältere Menschen durch das Virus besonders gefährdet sind. Smartphones und Computer bieten aber viele Möglichkeiten sich beim Telefonieren auch zu sehen: per WhatsApp, Facetime, Skype oder mit anderen Programmen. Sie können aber auch gemeinsam mit Ihrem Kind den Großeltern oder auch Freunden eine Geschichte schreiben, ein Bild malen, ein kleines Buch mit Ihren Erlebnissen basteln oder auch einen kleinen Film in der Wohnung drehen.
Theater und Schatzsuche: Richten Sie eine Verkleide-Ecke ein mit Kleidung aus Ihrem Kleiderschrank, Schuhen oder ausgedienten Hüten für Ihr Kind. Auch eine Schatzsuche in der Wohnung bringt Spaß, wenn der Schatz aus Kuscheltieren, Legosteinen oder anderen Überraschungen besteht.
Vorlesen und Lesen
Kinder lieben Geschichten. Richten Sie jeden Tag eine "Lesestunde" ein. Wählen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind Bücher aus, die Sie jetzt zusammen lesen oder vorlesen.
Spielen
Gesellschaftsspiele: Jetzt ist der perfekte Zeitpunkt, die guten alten Spiele wieder zu spielen: "Mensch ärgere dich nicht, Stadt-Land-Fluss etc. Bilderrätsel, Rechenrätsel, Sudoku – all das macht Kindern und Erwachsenen gleichermaßen Spaß. Ihr Kind trainiert nebenbei Logik, Kopfrechnen, und Lesen.
Basteln und Co: Richten Sie an einem Tisch einen Platz zum Basteln, Kneten und Malen ein, stellen Sie Ihrem Kind Kartons, leere Klopapierrollen, Krepppapier, Wasserfarben etc. zur Verfügung und starten schon einmal mit der Produktion von Osterdeko.
Geschicklichkeitsspiele: Ballspiele in der Wohnung sind nicht möglich? Von wegen. Wenn man statt des großen festen Balls einen Luftballon nimmt, kann nichts zu Bruch gehen. Spannen Sie ein Seil durch den Raum und spielen Volleyball mit einem Ballon.
Gemeinsam den Haushalt erledigen und kochen
Kinder freuen sich, wenn sie das Gefühl haben, Dinge zu tun, die sonst eigentlich den Erwachsenen vorbehalten sind. Jetzt kann es sogar Spaß machen, gemeinsam für Ordnung und Sauberkeit zu sorgen. Sie können Aufgaben verteilen, z. B. einen Spülmaschinenausräumexperten ernennen, einen Wäschezusammenleger etc. Machen sie gemeinsam eine Liste mit Menüs und beteiligen sie Ihr Kind am Kochen. Gemüse waschen, Kräuterquark zusammenrühren, einen Teig kneten - all das macht Ihrem Kind sicher auch Spaß.
Auszeiten
Planen Sie jeden Tag eine Auszeit für sich ein. Diese Zeit sollte dann nur Ihnen allein gehören. Erklären Sie Ihrem Kind, dass Sie jetzt mal eine halbe Stunde Ruhe brauchen. Ideal: wenn Vater und Mutter sich abwechseln können bei der Betreuung. Aber auch wenn Sie mit Ihrem Kind alleine sind: Ziehen Sie sich mindestens einmal am Tag zu einer festgelegten Zeit zurück. Sie können Ihrem Kind sagen: "Ich bin da und passe auf dich auf, aber bitte lass mich jetzt mal eine halbe Stunde in Ruhe. Ich zeige dir auf der Uhr, wann wir wieder etwas gemeinsam machen."
Hilfe
Das enge Miteinander kann auch zur Belastung für Kinder und Eltern werden. Achten Sie auf Stresszeichen und holen Sie rechtzeitig Hilfe:
Die Telefonnummer des örtlichen Jugendamtes finden Sie im Telefonbuch.
Schnelle Hilfe und Unterstützung am Telefon für Kinder und Jugendliche bietet die "Nummer gegen Kummer". Die "Nummer gegen Kummer" berät bundesweit, kostenfrei und anonym über Telefon, E-Mail und Chatfunktion: <link http: www.nummergegenkummer.de _blank external-link-new-window external link in new>www.NummerGegenKummer.de, Telefon: 11 6 111.
Eltern bekommen Hilfe und Unterstützung über das Elterntelefon: 0800111.
Das Hilfetelefon "Sexueller Missbrauch" hat die Nummer: 0800-22 55 53, <link https: beauftragter-missbrauch.de hilfe hilfetelefon _blank external-link-new-window external link in new>beauftragter-missbrauch.de/hilfe/hilfetelefon
Beratungsstellen vor Ort und Online
Darüber hinaus gibt es Kinder- und Jugend- sowie Familienberatungsstellen und Frühe Hilfen, die aktuell auch telefonisch erreichbar sind. Auf den Seiten der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung e.V. (bke) stehen eine Beratungsstellensuche sowie eine Online-Elternberatung und eine Online-Jugendberatung zur Verfügung: <link https: www.bke.de _blank external-link-new-window external link in new>www.bke.de
Informationen, Hilfe und Unterstützung für Kinder, Jugendliche und Familien gibt es auch beim örtlichen Kinderschutzbund: <link https: www.dksb.de de dksb-vor-ort _top external-link-new-window external link in new>www.dksb.de
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Pressemeldung der Stiftung "Kind und Jugend", eine Gründung des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte e. V.