Kinder- & Jugendärzte im Netz

Ihre Haus- und Fachärzte von der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr

Herausgeber:

Coronakrise: Berliner Kinder- und Jugendärzte ohne Schutzkleidung

"Ohne Schutzkleidung werden wir unsere Kinder- und Jugendarztpraxen schließen müssen."

Berlins Kinder- und Jugendärzte warnen vor dem Zusammenbruch der ambulanten Regelversorgung in Berlin. Pressesprecher Jakob Maske: "Schon heute fehlt es in vielen Kinder- und Jugendarztpraxen an Schutzausrüstungen, weil es der Senat trotz wiederholter Ankündigungen nicht schafft, uns diese zur Verfügung zu stellen. Ohne Schutzausrüstung müssen wir unsere Praxen schließen; das empfiehlt das RKI und das sehen wir genauso. ~Denn ohne Desinfektionsmittel und Atemschutzmasken sind unsere Mitarbeiterinnen und wir selbst in Gefahr, krank zu werden. Wir riskieren zudem, dass das Gesundheitsamt eine Quarantäne über Praxen verhängt, die zuvor ungeschützten Kontakt mit Covid-19-infizierten Patienten hatten. Solche Praxen fallen dann aus für die ambulante medizinische Versorgung."

Inzwischen gibt es in Berlin so viele bestätigte Fälle mit Covid-19, dass bei jedem kränkelnden Kind von einer möglichen Infektion mit diesem Virus ausgegangen werden muss. Müssen Praxen schließen, weil dort zuvor ein~Covid-19-infiziertes~Kind ~oder Elternteil den Virus an die schutzlosen Mitarbeiter der Praxis gegeben hat, bedeutet dies, dass die ambulante Versorgung der vielen anderen Kinder mit Infektionserkrankungen und chronisch kranken Kinder und Jugendlichen zusammenbricht. Jeder Kinder- und Jugendarzt, jede -ärztin versorgt im Schnitt etwa 1000 Patienten pro Quartal. So viele Patienten können nicht von den heute schon überlaufenen Rettungsstellen in den Krankenhäusern versorgt werden. Das gesamte System der medizinischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen ist in Gefahr zusammenzubrechen. Jakob Maske: „Wir fordern den Berliner Gesundheitssenat auf, umgehend für eine Versorgung mit Schutzausrüstung zu sorgen. Dies ist Aufgabe des Öffentlichen Gesundheitssystems im Falle einer Pandemie. Wir dürfen unsere Mitarbeiter nicht weiter der Gefahr aussetzen, ungeschützt Kontakt mit Covid-19-Infizierten zu haben. Wir brauchen gerade jetzt~ jede einzelne Praxis, jeden einzelnen Kinder- und Jugendarzt, jede einzelne Kinder und Jugendärztin und jede einzelne Medizinische Fachangestellte. Nur so schaffen wir es, die medizinische Versorgung der Kinder- und Jugendlichen in Berlin in den nächsten Wochen und Monaten aufrecht zu erhalten. “
_________________
Dies ist eine Pressemeldung des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte e.V., Landesverband Berlin, (BVKJ). Der Abdruck dieser Pressemeldung oder von Teilen des Artikels ist unter folgender Quellenangabe möglich: www.kinderaerzte-im-netz.de. Bei Veröffentlichung in Online-Medien muss die Quellenangabe auf diese Startseite oder auf eine Unterseite des BVKJ-Elternportals verlinken. Fotos und Abbildungen dürfen grundsätzlich nicht übernommen werden.