BVKJ-Präsident Dr. Thomas Fischbach: "Die meisten Eltern halten mit ihren Kindern freiwillig die häusliche Quarantäne ein, verzichten auf Besuche bei Großeltern und achten auch zu Hause auf ausreichende Handhygiene. Das begrüßen wir sehr. Falsch ist es aber, aus Angst vor der Corona-Pandemie die wichtigen Impf- und Vorsorgetermine nicht wahrzunehmen. Kinder und Jugendliche brauchen die von der STIKO empfohlenen Impfungen, nur so sind sie geschützt vor gefährlichen Krankheiten wie Masern, Röteln, Mumps, Diphterie etc. Diese Krankheiten können auch aktuell und in wenigen Wochen, wenn die Ausgangsverbote gelockert werden, auftreten und es wäre fatal, wenn Kinder diese Krankheiten bekommen und deshalb eventuell sogar in einem Krankenhaus behandelt werden müssten.
Auch die Vorsorgen sollten Eltern unbedingt wahrnehmen, damit eventuelle Entwicklungsdefizite und angeborene Erkrankungen rechtzeitig erkannt und behandelt werden können. Eltern sollten diese wichtigen Termine wie im Gelben Heft vorgegeben wahrnehmen mit ihren Kindern und Jugendlichen, insbesondere die Vorsorgen im ersten Lebensjahr dulden keinen Aufschub.
Auch bei schwereren Infekten sollten sie ihren Kinder- und Jugendarzt aufsuchen bzw. die Videosprechstunde nutzen, die die meisten Kolleginnen und Kollegen inzwischen anbieten.
Ebenso sind Kinder- und Jugendärzte Ansprechpartner, wenn es wegen der häuslichen Quarantäne zu Stress und Spannungen in der Familie kommt und Eltern Rat und weitergehende Hilfen brauchen.
Eltern müssen sich keine Sorgen machen, dass sie sich in unseren Praxen den Corona-Virus "fangen". Die Praxen, d.h. Anmeldung, Wartezimmer und Untersuchungsräume werden noch intensiver als bisher gereinigt und desinfiziert. Die meisten Kinder- und Jugendärzte haben ihr Praxismanagement den Erfordernissen der Pandemie angepasst. Es gibt spezielle Zeiten für Impfungen und Vorsorgen und für Kinder mit Infekten. Niemand wird ohne telefonische Voranmeldung in die Praxis gelassen."
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