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COVID-19: Risikofaktoren für schwere Erkrankung sind möglicherweise altersabhängig

Eine Studie von Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen aus Kanada, Costa Rica und Iran kam zu dem Ergebnis, dass bestimmte Vorerkrankungen in bestimmten Altersgruppen das Risiko für eine schwere Coronaerkrankung bei Kindern erhöhen können. Mehrere chronische Erkrankungen, starkes Übergewicht und Chromosomenstörungen machten darüber hinaus in allen Altersgruppen in allen Altersgruppen eine schwerere Erkrankung wahrscheinlicher.

In den meisten Fällen erkranken Kinder mit COVID-19 weniger schwer als Erwachsene. Doch bestimmte Vorerkrankungen können das Risiko eines schweren Verlaufs erhöhen. Experten aus Kanada, Costa Rica und Iran vermuten nun aufgrund ihrer Untersuchung, dass bestimmte Erkrankungen in bestimmten Altersgruppen eine Rolle spielen. Das Alter alleine beeinflusste demnach die Krankheitsentwicklung weniger. Unabhängig vom Alter waren mehrere chronische Erkrankungen, starkes Übergewicht und Chromosomenstörungen Risikofaktoren.

Herz- und Lungenerkrankungen (ohne Asthma) ging der Studie zufolge für Kinder unter 12 Jahren mit einer erhöhten Gefahr für Komplikationen einher. Starkes Übergewicht erhöhte für Kinder ab 12 Jahren das Risiko für einen schweren Verlauf. Für Babys unter einem Jahr waren neurologische und Herzerkrankungen häufiger mit Problemen verbunden.

Häufige Beschwerden: Kurzatmigkeit, Husten und Erbrechen

Insgesamt hatten die Forscher die Daten von 403 Kindern, die im Krankenhaus vom 19. März 2020 bis zum 31. Mai 2021 behandelt wurden, ausgewertet. 266 Fälle (66,0 %) stammten aus Kanada, 107 (26,5 %) aus Costa Rica und 30 (7,4 %) aus dem Iran. Symptome wie Kurzatmigkeit, Husten und Keuchen waren häufig Warnzeichen für einen schwereren Verlauf.
266 der beobachteten Kinder (66,0 %) stammten aus Kanada, 107 (26,5%) aus Costa Rica und 30 (7,4%) aus dem Iran. Das Durchschnittsalter betrug 3,78 Jahre. Mindestens eine chronische Komorbidität lag bei fast der Hälfte der stationär aufgenommenen Kinder vor (46,4%) und fast zwei von 10 Kindern litt unter mehreren chronischen Krankheiten (18,6%). Fieber (82,1%), Husten (51,6%), Kurzatmigkeit (46,6%) und Erbrechen (31,5%) waren die häufigsten Symptome. Bei 115 Patienten (28,5%) war eine Verlegung auf der Intensivstation erforderlich. Sechs Patienten starben, alle mit Komorbiditäten, darunter 2 Patienten mit Krebserkrankungen (Malignomen), die Palliativmedizin erhielten. Im Vergleich zu den beiden Ländern mit mittlerem Einkommen waren die teilnehmenden Kinder aus Kanada älter (durchschnittlich 5,82 Jahre gegenüber 2,15 Jahre). Aus Kanada stammte ein höherer Anteil an Jugendlichen (32,8% vs. 4,4). Unter den Jugendlichen trat/traten eine Vorerkrankung/mehrfache Vorerkrankungen häufiger auf als in andren Altersgruppen auf. Auch Übergewicht war mehr in der Altersgruppe der Jugendlichen verbreitet.

Säuglinge kommen oft ins Krankenhaus

Frühere Studien haben zwei Altersgruppen mit erhöhtem Risiko für einen schweren Verlauf ermittelt: Ein erster Höhepunkt bei sehr kleinen Kindern und ein zweiter Anstieg bei Jugendlichen. Die Autoren der Arbeit geben zu bedenken, dass Säuglinge bei den Studienpatienten im Vergleich zur allgemeinen pädiatrischen Bevölkerung überrepräsentiert waren. Bei kanadischen Kindern war der Anteil der Säuglinge 4,3-mal höher als sein Anteil in der Bevölkerung. Dies könne den Forschern zufolge darauf hinweisen, dass Säuglinge mit einer Coronaerkrankung eher ins Krankenhaus eingewiesen werden. Möglicherweise sei ein Grund dafür, dass Ärzte während der Pandemie junge Säuglinge mit leichten Symptomen besonders früh zur Beobachtung in die Klinik sandten, lautet die Vermutung der internationalen Experten.

Quelle: <link http: dx.doi.org bmjpo-2022-001440 external-link-new-window external link in new>BMJ