Ein Leipziger Kinder- und Jugendarzt sowie Wachstumsexperte, Professor Dr. Eberhard Keller, begründete CrescNet. Zunächst entwickelte er ein Präzisionsmessgerät, das die Diagnose von Wachstumsstörungen erleichtern und sicher stellen sollte, dass kleinwüchsige Kinder frühzeitig erkannt und behandelt würden. Dann begann er im Austausch mit anderen Kinder- und Jugendärzten die Daten von Kindern zu sammeln. So entstand das Projekt CrescNet. Mit der zusätzlichen Erfassung des Körpergewichts bot CrescNet auch bald – quasi als Nebenprodukt - die Möglichkeit, Übergewicht und Essstörungen frühzeitig zu erkennen. Mittlerweile sind die Werte von etwa 250.000 Kindern erfasst, arbeiten über 330 Praxen und etwa 13 Wachstumsexperten aus Deutschland zusammen an dem Projekt und bringen ihr Fachwissen ein.
Die Auswertung dieser Datenmengen erfolgt zentral in Leipzig. Durch sie kann das Kompetenznetz heute gegebenenfalls schon im Babyalter eine Wachstumsstörung voraussehen und behandeln. So kann sich das Kind normal entwickeln und muss nicht mehr unter Kleinwüchsigkeit leiden. Auch eine abweichende Gewichtszunahme ist vorzeitig – wenn das Kind noch nicht deutlich übergewichtig ist - erkennbar und eine Vorbeugung bereits im Alter zwischen 3 und 9 Jahren möglich. Kinder- und Jugendärzte klären Eltern dann über die gesundheitlichen Risiken des Übergewichts auf und helfen ihnen mit Handlungsmustern, die sich im Alltag umsetzen lassen, ihr Ernährungs- und Bewegungsverhalten längerfristig zu verändern (z.B. mit auf das Alter zugeschnittenen Ernährungs- und Verhaltensempfehlungen, einem Ess-Tagebuch, Fragebogen zu Ernährung und Bewegung des Kindes usw.).
Das Konzept wurde auf dem 33. Herbst-Seminar-Kongress des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in Bad Orb (16. bis 21. Oktober) vorgestellt, bei dem Ernährung und Bewegung Schwerpunktthemen sind und etwa 700 Kinder- und Jugendärzte teilnehmen.
Weitere Informationen finden Sie unter: www.crescnet.org