Kinder- & Jugendärzte im Netz

Ihre Haus- und Fachärzte von der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr

Herausgeber:

Dänische Studie: Kindliche Epilepsie häufig Fehldiagnose

Einer dänischen Studie zufolge wird Epilepsie häufig voreilig diagnostiziert. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass bei vielen untersuchten dänischen Kindern die bereits sichere Diagnose „Epilepsie“ widerlegt werden musste. Den Forschern zufolge führten manchmal schon Phasen, in denen die Kinder vor sich hinstarrten, fälschlicherweise zur Diagnose Epilepsie. Sie empfehlen deshalb eine intensive Beobachtung und genaue Untersuchung der Kinder...

Die Diagnose "Epilepsie" stellt sich bei Kindern häufig als Fehlbeurteilung heraus. Darauf deuten die Ergebnisse einer Studie hin, die im Danish Epilepsy Centre in Dianalund durchgeführt wurde.
Die dänischen Wissenschaftler untersuchten 223 Kinder im Alter von acht Monaten bis 17 Jahren, die mit Verdacht auf Epilepsie oder sogar der gesicherten Diagnose in ein Krankenhaus eingeliefert worden waren. Zum Zeitpunkt der stationären Aufnahme waren 86% der kleinen Patienten in medikamentöser Behandlung mit so genannten Antiepileptika. Alle Kinder wurden während ihres Klinikaufenthaltes intensiv beobachtet, bei 62% von ihnen fand eine kontinuierliche Messung der Hirnstromkurven (EEG-Aufzeichnung) statt.
Letztendlich stellte sich heraus, dass bei insgesamt 39% (n=87) dieser Kinder gar kein Anfallsleiden vorlag. 34 von ihnen nahmen – wie sich zeigte grundlos – ein Antiepileptikum ein. Von den 184 Kindern, die mit der sicheren Diagnose Epilepsie in die Klinik eingewiesen worden waren, konnten die Forscher diese bei 30% (n=55) widerlegen.
Den Wissenschaftlern zufolge führten schon Phasen, in denen die Kinder vor sich hinstarrten, zur Diagnose Epilepsie. Bei solch unklaren Vorkommen empfehlen die Experten daher dringend, die Untersuchungen zu wiederholen bzw. auszuweiten, um den Kindern eine womöglich unnötige Therapie oder überflüssige Einschränkungen im Leben zu ersparen.